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Tendenz steigend. Bryce Taylor und Alba brauchen noch einen Sieg für den Einzug ins Halbfinale.

© nordphoto

Sekunden einer Serie: Alba gewinnt auch Spiel zwei gegen Oldenburg

Die Baskets Oldenburg liefern Alba im zweiten Viertelfinalspiel einen echten Play-off-Fight, am Ende aber gewinnen die Berliner mit 80:77 und stehen somit bereits mit einem Bein im Halbfinale.

Es sind Momente, wie sie wohl nur Play-offs hervorbringen können, Sekunden, die Spiele und Serien entscheiden und über die Sieger und Besiegte noch Jahre später erzählen. Sechs Sekunden vor Ende des zweiten Spiels gegen Alba Berlin liegen die Baskets Oldenburg in heimischer Halle 77:79 zurück, nach einer Auszeit bringen sie noch einmal den Ball zu Ricky Paulding. Der nominell beste Mann der Oldenburger läuft in die Ecke, um zum Dreipunktewurf anzusetzen, zum Sieg, um in der „Best-of-Five“-Serie auszugleichen. Doch Sven Schultze bedrängt ihn und Paulding tritt ins Aus.

Alba bekommt den Ball und den Sieg, am Ende gewinnen die Berliner 80:77 (44:38) in Oldenburg, führen in der Serie nun 2:0 und können am Samstag in der Arena am Ostbahnhof den „Sweep“ perfekt machen. Bei einem dritten Sieg in Serie stünde Alba im Halbfinale, in dem man wohl auf die Frankfurt Skyliners treffen würde, die in ihrer Serie gegen Göttingen 2:0 führen. „Unser Ziel ist es jetzt, vor den eigenen Fans in die nächste Runde einzuziehen“, sagte Team-Manager Mithat Demirel. „Aber wie schwer das ist und was alles passieren kann, haben wir heute gesehen.“

Was zu sehen war: Die Oldenburger zeigten von Beginn an, dass sie es besser machen wollten als bei ihrer 68:95-Niederlage in Berlin. Durch Ballgewinne und Offensivrebounds stellten sie die Weichen für eine frühe Führung, erst 5:0, dann 10:4. Dann aber legten die Berliner einen 14:0-Lauf hin, zu dem Bryce Taylor allein sechs Punkte beitrug. Doch Oldenburg ließ sich diesmal nicht so leicht abschütteln, antwortete mit 8:0 Punkten und dem 18:18-Ausgleich. Mit einer knappen Berliner 25:23-Führung ging’s ins zweite Viertel.

Das Spiel blieb eng. Alba reboundete besser (43:23 Rebounds), leistete sich aber ungewöhnlich viele Ballverluste (22, alleine elf in der ersten Hälfte). „Oldenburg hat heute alles versucht zu gewinnen, und damit meine ich alles“, deutete Demirel an, dass die Ballverluste durch überharte Attacken der Oldenburger zustande gekommen seien. Richtung Schiedsrichter sagte er vage: „Es wurde auch ermöglicht.“ Doch nach dem 29:29-Zwischenstand konnte sich Alba mit einem 9:0-Lauf absetzten. Zur Halbzeit führte Alba 44:38, bemerkenswert wieder einmal die starke Berliner Bank: Alle zehn eingesetzten Alba-Spieler hatten schon zur Halbzeit gepunktet.

Im dritten Viertel wollte Julius Jenkins allerdings klarstellen, dass es auch Hauptdarsteller im Alba-Ensemble gibt. Zwölf seiner 18 Punkte erzielte Albas Topscorer des Spiels in diesem Abschnitt, in dem Alba den Vorsprung schon auf 14 Punkte hochschraubte, beim 64:50. Das Spiel schien bereits entschieden. Mit 66:56 ging es ins Schlussviertel.

In der Endphase wurde es jedoch noch einmal ein echter Play-off-Fight. Um jeden Ball wurde gerungen, sieben Ballverluste gab es in den fünf Minuten, viermal verlor Alba den Ball und plötzlich kam Oldenburg noch einmal heran. Nach 13:2 Punkten führten die Baskets vier Minuten vor dem Ende plötzlich 72:70. Als Tadija Dragicevic im vierten Versuch endlich den ersten Dreipunktewurf verwandelte, führte Alba wieder, 77:75. 20 Sekunden vor dem Ende traf Paulding zum 77:77, 14 Sekunden später Taylor Rochestie zum 79:77. Auszeit Oldenburg, der Ball kam zu Paulding... und der Rest ist Play-off-Geschichte. (Tsp)

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