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Augsburgs Spieler feiern die Sensation.

© Reuters

Sensation in der Europa League: FC Augsburg feiert "größten Erfolg der Vereinsgeschichte"

Der FC Augsburg hat die Sensation geschafft. In Belgrad schaffte der Bundesligist am Donnerstabend einen 3:1-Sieg und qualifizierte sich damit als Gruppenzweiter fürs 1/16-Finale.

Ausgelassen tanzten die Augsburger Spieler über den Rasen, auch in der Kabine herrschte Partystimmung. Das grandiose Fußball-Wunder von Belgrad und den sensationellen Einzug ins Sechzehntelfinale der Europa League kostete der FC Augsburg in vollen Zügen aus. „Wenn du in der 90. Minute das Tor machst und dich so belohnst, ist das sehr emotional“, schwärmte Trainer Markus Weinzierl nach dem Wahnsinnsspiel gegen Partizan Belgrad, bei dem Raúl Bobadilla am Donnerstagabend mit dem alles entscheidenden Treffer zum 3:1 (1:1)-Endstand für das Happy End des Bundesligisten sorgte.

„Das ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte“, sagte Weinzierl zur Einordnung. Am letzten Spieltag der Gruppe L verdrängten die Schwaben doch noch den punktgleichen serbischen Meister von Platz zwei. Das Abenteuer Europa geht für die Debütanten damit weiter. „Das war eine sensationelle Leistung“, lobte Manager Stefan Reuter. „Wir sind total überwältigt“, berichtete Kapitän Paul Verhaegh stolz.

Mit großer Freude richtet sich der Blick nun auf den Montag (13.00 Uhr), wenn die erste K.o.-Runde ausgelost wird. „Man kann es noch gar nicht abschätzen, mit welchen Namen wir jetzt im Lostopf sind als kleiner FC Augsburg“, sagte Weinzierl, der das Team in den vergangenen Wochen in die Erfolgsspur zurückgebracht hat. Manchester United, FC Liverpool oder FC Porto lauten die möglichen Gegner der ungesetzten Augsburger. „Wir hoffen jetzt auf ein Hammerlos“, sagte Weinzierl.

Nach einer spektakulären Leistung siegte der Bundesligist mit 3:1 im „Endspiel“ bei Partizan Belgrad und kann damit bei seinem Debüt in der Europa League überwintern. Raul Bobadilla erzielte vor rund 25 000 Zuschauern das entscheidende dritte Tor und wurde zum Helden der Augsburger Traumnacht im Partizan-Stadion. Es war schon der sechste Treffer des bulligen Paraguayers im laufenden Wettbewerb.

Zuvor hatten der eingewechselte Abwehrspieler Jeong-Ho Hong (45.+2 Minuten) und Kapitän Paul Verhaegh (51.) den frühen 0:1-Rückstand durch Abubakar Oumaru (11.) gedreht. Glück hatte der FCA bei einem Lattenschuss von Nikola Ninkovic (73.). Zudem scheiterte der eingewechselte Caibuy allein vor Partizan-Torhüter Zivko Zivkovic (78.), nach der Gelb-Roten Karte für Andrija Zivkovic rannte der FCA in den letzten zehn Minuten in Überzahl an. Bitter für Augsburg beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte war allerdings die womöglich schwere Fußverletzung von Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker.

FCA-Trainer Markus Weinzierl machte seine Ankündigung, offensiv agieren zu wollen, mit einer mutigen Aufstellung wahr. Er bot in seiner Startelf gleich fünf offensivstarke Akteure um Bobadilla auf. Der Angreifer konnte trotz leichter Sprunggelenksprobleme auflaufen.

Bobadilla machte das ersehnte Wunder wahr

Die beiden Blocks neben den rund 1000 Augsburger Fans blieben zur Sicherheit leer. Und die treuen Anhänger sahen einen munteren Beginn ihres Teams. Augsburg versteckte sich nicht, doch der frühe Warnschuss von Bobadilla (7.) hatte zunächst keine belebende Wirkung - und ein Ballverlust von Tim Matavz dafür wenig später Folgen: Nach einem schnellen Pass konnte Oumaru ungehindert aufs Tor zustürmen und Marvin Hitz mit seinem fünften Treffer im laufenden Wettbewerb überwinden. Mit einer großartigen Rettungstat gegen Darko Brasanac verhinderte der Schweizer Keeper das 2:2 (56.). Nikola Ninkovic traf nur die Latte (73.).

Nach dem 1:0 zog hatte sich Partizan zunächst zurückgezogen, die Mannschaft von Trainer Ljubinko Drulovic lauerte auf Konter und drehte dann in der Schlussphase noch einmal auf. Augsburg war optisch überlegen, es fehlten aber Präzision im Passspiel und spielerische Mittel, um zu aussichtsreichen Torabschlüssen zu kommen. Ganz bitter für den FCA: Nach einem bösen Foul von Ninkovic verletzte sich Callsen-Bracker am linken Fuß und musste raus - über die Rote Karte hätte sich Ninkovic nicht beschweren können.

Für den Innenverteidiger kam Hong ins Spiel - nach einem Freistoß von Aktivposten Piotr Trochowski köpfte der Südkoreaner Hong bei der letzten Aktion vor der Pause zum 1:1 ein. Verhaegh nutzte das Wirrwarr im Partizan-Strafraum dann zur Führung - und Bobadilla machte das ersehnte Wunder wahr. (dpa)

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