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Sepp Maier hier bei der Verleihung des Bayerischen Sportpreises 2009 ist und bleibt immer für einen Spruch gut.

© ddp

Sepp Maier denkt laut nach: Kraft zu Hertha? "Das würde Sinn machen."

Sepp Maier spricht im Interview mit dem Tagesspiegel über die Kritik der Bayern-Fans an Uli Hoeneß, die Torwartfrage beim FC Bayern und seine Sympathie für Hertha.

Herr Maier, erwischen wir Sie gerade in Ihrer Tennishalle?

Nein, ich war gerade tanken und hab’ das Auto ein bisschen geputzt und hergerichtet. Ich bin gerade am Verhandeln, die Tennishalle zu verkaufen. Den Ärger, den man damit hat, den brauche ich nicht mehr. Ich spiele auch nur noch wenig. Lieber spiele ich Golf oder bin in Südtirol in unserer Wohnung. Ich genieße jetzt das Leben, das habe ich mir auch verdient.

Sind Sie noch hin und wieder bei den Bayern im Stadion?

Im neuen Stadion war ich erst zweimal. Ich hab meine Karte meiner Tochter gegeben, da ist sie besser aufgehoben, die ist ein richtiger Bayern-Fan. Ich bin aber schon auf dem Laufenden und schau mir die Spiele im Fernsehen an.

Verstehen Sie die Kritik an Uli Hoeneß?

Nein, verstehe ich nicht. Wenn’s berechtigt ist, darf man schon kritisieren. Aber was die da mit dem Manuel Neuer aufgeführt haben – ich würd’ die alle rausschmeißen, die Ultras. Diese 200, 300 Leute machen doch seit 25 Jahren nur Stunk.

Aber Sie haben die Verpflichtung von Manuel Neuer doch auch kritisiert.

Natürlich ist der Neuer ein Weltklassemann. Aber beim FC Bayern haben wir gute Leute gehabt, Thomas Kraft und vorher Rensing. Wenn man den Torhüter aus den eigenen Reihen genommen hätte, hätte man sich die 25 Millionen sparen können. Oder damit lieber ein paar Abwehrspieler verpflichten sollen. Zuletzt hat die ganze Mannschaft einen Scheiß zusammengespielt, und dann die Schuld dem Torwart zuzuschieben, das ist doch der Oberhammer. Aber beim FC Bayern hat man halt keine Geduld.

Wird Neuer als Ur-Schalker von den Bayern-Fans akzeptiert werden?

Ja, sicher. Wenn er so weiterspielt, schwenken die Fahnen hundertprozentig über. Er ist ja auch ein ganz sympathischer. Aber wissen Sie, was mich am meisten freut? Dass Hertha wieder in der Bundesliga ist. Mich freut’s für meinen Freund Markus Babbel und für Michael Preetz.

Und für Kraft? Der könnte nächste Saison bei Hertha im Tor stehen.

Ich weiß noch nichts, aber Sinn machen würde das. Dann würde ich sogar mal wieder ins Stadion kommen, wenn Hertha da ist.

Und für wen sind Sie dann – für Neuer oder für Kraft?

Mit Neuer habe ich eigentlich wenig zu tun gehabt, da bin ich dann natürlich für Kraft. Den kenne ich schon, seit er 15 war.

Interview: Christian Hönicke

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