zum Hauptinhalt
An der Zeit. Serena Williams strebt in Paris ihren zweiten Titel an. Foto: dpa

© dpa

Serena Williams: Verliebt in Paris

Serena Williams freut sich auf die French Open – obwohl Sand nicht ihr Lieblingsbelag ist.

Frankreich und Serena Williams – bislang war das nicht die große Liebe. Kein Grand-Slam-Turnier hat die Nummer eins der Welt seltener gewonnen. Erst einmal triumphierte die 15-fache Major-Event-Siegerin in Roland Garros. Im vergangenen Jahr war für die Amerikanerin im Schatten des Eiffelturms sogar bereits in der ersten Runde Schluss, trotzdem ist die jüngere der beiden Williams-Schwestern gerne in Paris.

Denn privat ist die Liebe zu Frankreich bei der überragenden Spielerin der bisherigen Saison sehr ausgeprägt. „Ich liebe es, seit ich das erste Mal hergekommen bin“, sagt Williams im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa vor den am Sonntag beginnenden French Open. Das liege einerseits an den kulinarischen Reizen Frankreichs, wie die 31-Jährige gesteht. Aber auch ihr neuer Trainer und Lebensgefährte, der Franzose Patrick Mouratoglou, dürfte seine Aktien daran haben, dass Williams nun vermehrt in Frankreich weilt.

Angesprochen auf ihre Ziele für Paris, sagt sie: „Ich denke, jeder hat die selbe Chance.“ Dabei möchte sie in diesem Jahr unbedingt die Schmach ihrer überraschenden Erstrundenniederlage 2012 gegen die Französin Virginie Razzano ausmerzen – es war eine der seltenen Niederlagen der erfolgsverwöhnten US-Amerikanerin. Mit fünf Turniersiegen allein seit Januar gewinnt sie trotz ihrer 31 Jahre beinahe nach Belieben – wieder, nach der lebensgefährlichen Lungenembolie vor zwei Jahren. „Ich startete bei Null und war imstande, wieder ganz an die Spitze zu kommen“, sagt sie. Ein Ende ihrer Karriere will sie noch nicht absehen.

Auch wenn ihr Vater Richard bei ihrer Karriere zum Sport-Weltstar nichts dem Zufall überließ, gibt es für Serena mehr als nur Tennis. Im Ausland behält sie ihre Heimat und deren Debatten im Blick. Das öffentliche Bekenntnis zur Homosexualität des NBA-Basketballers Jason Collins nennt sie mutig. Ob es im Tennis schwerer sei als in anderen Sportarten, sich zu outen? „Ich denke, das ist immer schwer“, sagt sie.

„Zweihundertprozentig“ ist ihr Standpunkt in der aktuellen Diskussion um strengere Waffengesetze. Ihre Schwester Yetunde wurde vor knapp zehn Jahren auf offener Straße in Compton nahe Los Angeles erschossen. „Meine Schwester starb aufgrund von Waffengewalt, also bin ich absolut gegen Schusswaffen und finde es abscheulich.“

Bei den French Open könnte sie auch auf die derzeit beste deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber treffen. „Sie ist nicht nur für eine schnelle Show hier, sie ist gekommen, um für eine richtig lange Zeit zu bleiben“, sagt Williams und fügt hinzu: „Sie ist ein nettes Mädchen, also hoffe ich für sie immer das Beste.“ Überhaupt, meint Williams, können die Spielerinnen dieser Generation Privates und den Wettkampf sehr gut trennen. „Wir wetteifern sehr, aber die meisten von uns lassen die Dinge auf dem Platz und haben dann abseits davon so viel Spaß, wie wir bekommen können“, sagt Williams.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false