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Shorttrack: Dritter Olympiasieg für Hamelin

Der frühere Südkoreaner Victor An hat die Russen nicht enttäuscht und zum Shorttrack-Auftakt Bronze über 1500 Meter geholt. Charles Hamelin konnte er nicht bedrängen. Der Kanadier sicherte sich sein drittes Olympia-Gold.

Charles Hamelin war von niemandem aufzuhalten. Souverän von der Spitze laufend, sicherte sich der langmähnige Kanadier zum Auftakt der Shorttrack-Konkurrenzen in Sotschi über 1500 Meter sein drittes Olympia-Gold und damit den ersten Sieg für sein Land auf der längsten Distanz. 12 000 Zuschauer in der voll besetzten Eisberg-Arena feierten ihren neuen Helden Victor An für Bronze hinter dem Chinesen Han Tianyu. Vor acht Jahren war An als Ahn Hyuu-Soo mit dreimal Gold für Südkorea noch der überragende Shorttracker in Turin gewesen, hatte sich dann aber mit seinem Verband überworfen und die russische Staatsbürgerschaft angenommen.

Robert Seifert zog sich nach seinem Aus schnell zur Nachbereitung ins olympische Dorf zurück. Sein erster Auftritt in Sotschi hatte nur 2:16,55 Minuten gedauert. Dann war der Dresdner in seinem Vorlauf über 1500 Meter als Vierter gescheitert. „Es ist nicht meine Spezialstrecke. Das ist in etwa so, als würde Usain Bolt die 400 Meter Hürden laufen. Ich habe alles versucht, aber hinten raus fehlten die Kräfte“, gab 500-Meter-Spezialist Seifert zu.

Und gleich begann auch die Analyse: „Wir haben zu lange falsch trainiert. Mike Koorman hatte nicht den richtigen Plan für die Vorbereitung. Man hätte den Trainerwechsel schneller einleiten müssen, um noch etwas zu retten“, sagte Seifert. Erst nach der verpassten Olympia-Qualifikation der Staffeln hatte sich der Verband von dem Amerikaner Koorman getrennt und den Bulgaren Miroslaw Bojadschijew als Übergangscoach eingesetzt.

Nur den fünften Platz im B-Finale erreichte der Niederländer Sjinkie Knegt, der unmittelbar vor Olympia für eine obszöne Geste bei den Europameisterschaften in Dresden bestraft worden war. Die Disziplinar-Kommission des Weltverbandes ISU sprach gegen den Oranje-Läufer eine Verwarnung aus und drohte für den Wiederholungsfall Sanktionen an. Der Eis-Sprinter hatte im Ziel des EM-Staffelrennens in Dresden beide Hände mit gestrecktem Mittelfinger in die Luft gereckt und mit seinem Fuß in Richtung des russischen Schlussläufers Victor An gestampft. Daraufhin war ihm bereits die EM-Bronzemedaille im Mehrkampf aberkannt worden. (dpa)

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