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Ecke, Tor. Unions Christian Stuff (vorn) bejubelt den 2:1-Siegtreffer von Stürmer Adam Nemec (hinten). Die Ecke hatte Patrick Kohlmann getreten. Foto: Matthias Koch

© Matthias Koch

Sport: Sieben Tage, sieben Punkte

Der 1. FC Union rundet die englische Woche mit einem 2:1 gegen Bochum ab, hat in letzter Minute aber Glück, dass die Gäste nicht den Ausgleich erzielen.

Berlin - Arme fuchtelten wild in der Luft, Menschen lagen sich in den Armen. Nur zu hören war von der Freude erst einmal nichts. Die Fans des 1. FC Union protestierten am Sonnabend weiter gegen das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball-Liga (DFL), während der ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden kam von ihnen kein Ton. Und weil die Anhänger des VfL Bochum mitmachten, herrschte im Stadion An der Alten Försterei in der Anfangsphase seltsame Stille. Für die Berliner wurde das selbst auferlegte Schweigen aber schnell zur Tortur. Ihr Team ging schon mit dem ersten Angriff in Führung. Nachdem Markus Karl einen Freistoß von Patrick Kohlmann ins Tor geköpft hatte, hielten sich einige gegenseitig die Hand vor den Mund, während sie auf und ab hüpften. Zur Stimmung in der Anfangsphase sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus: „Wenn das immer so wäre, wäre ich lieber wieder Elektriker.“

Später zeigten sich die Fans des 1. FC Union von ihrer gewohnten Seite. Karls Treffer wurde nach zwölf Minuten und zwölf Sekunden nachgefeiert und auch am Ende durfte gejubelt werden. Der 1. FC Union gewann gegen den VfL Bochum 2:1 (1:1). Für die Köpenicker war es das dritte Spiel in den vergangenen sieben Tagen. Dem Unentschieden gegen 1860 München (2:2) folgte unter der Woche ein Sieg beim MSV Duisburg (2:1) und nun das 2:1 gegen Bochum. Uwe Neuhaus zeigte sich mit der Ausbeute von sieben Punkten zufrieden. Zur Leistung gegen Bochum sagte er: „Wir haben ordentlich gespielt, ohne zu glänzen. Insgesamt haben wir nicht viel zugelassen, auch wenn wir einige nicht so gute Phasen hatten.“

Im ersten Abschnitt brachte Union bis auf den Treffer von Karl nicht viel zustande. Das frühe Tor schien der Mannschaft nicht gutzutun, Bochum übernahm nach dem Rückstand die Initiative. Union wirkte oft unsortiert. So genügte ein einfacher Steilpass auf Christoph Dabrowski, um die Berliner Abwehr zu bezwingen. Dabrowski leitete den Ball schnell zu Zlatko Dedic weiter, der zwischen den Verteidigern Christian Stuff und Marc Pfertzel zum 1:1 einschob. Die Gastgeber waren verunsichert, im Spielaufbau lief nicht viel zusammen. Trainer Uwe Neuhaus hatte die Startelf im Vergleich zum Spiel in Duisburg auf zwei Positionen verändert. Im Zentrum sollte Silvio anstelle von Torsten Mattuschka für Ideen sorgen, auf rechts bekam Patrick Zoundi den Vorzug vor Christopher Quiring. Nach einer halben Stunde hatte Union dann sogar Glück, nicht in Rückstand zu liegen. Mirkan Aydin hatte den Ball nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus ins Tor gedroschen, aber Schiedsrichter Christian Dietz wollte zuvor ein Foul gesehen haben. „Da hätte das Spiel auch kippen können“, zeigte sich Neuhaus erleichtert. Danach verflachte die Partie, mehr als einen Fernschuss von Michael Parensen bekamen die 14 373 Zuschauer bis zur Pause nicht mehr zu sehen.

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Union begann mit viel Schwung, aber es bedurfte wieder einer Standardsituation, um in Führung zu gehen. In einen Eckball von Patrick Kohlmann flog Adam Nemec wuchtig hinein und traf per Kopf zum 2:1. Anschließend dominierten die Berliner, hatten viel Ballbesitz und ließen kaum etwas zu. Allerdings stand auch die Bochumer Abwehr sicher, so dass sich kein Team große Chancen erarbeitete. Bochum war in der Offensive harmlos. Erst in der letzten Minute schoss Kevin Scheidhauer aus elf Metern gefährlich auf das Berliner Tor, Daniel Haas rettete aber mit einer spektakulären Parade. „Wenn das 2:2 fällt, können wir uns auch nicht beschweren, so sind wir der glückliche, aber nicht unverdiente Sieger“, sagte Neuhaus.

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