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Sieg auch in Gladbach: Wolfsburg - ein routinierter Spitzenreiter

Auch in Mönchengladbach gibt sich Felix Magaths VfL Wolfsburg keine Blöße und feiert beim 2:1 den neunten Sieg in Folge. Die Meisterschaft ist greifbar. Für Hans Meyers Gladbacher wird es eng.

Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg – dieses Spiel versprach zumeist eher Grautöne als eine bunte Collage. Doch seit Beginn der Rückrunde ist die Wolfsburger Hoffnung von so sattem Grün wie die Farbe der Trikots – neuerdings sogar mit Blick auf die deutsche Meisterschaft. Dennoch verspürten die meisten Fans der aktuell besten Bundesligamannschaft am Samstag keine große Reiselust – jedenfalls nicht in Sachen Fußball. Nur knapp achthundert hatten ihren Lieblingsklub ins Rheinland begleitet. Diejenigen, die mitgereist waren, bekamen jedoch Grund zum Feiern. Dank der Tore von Edin Dzeko und Sascha Riether gewann Wolfsburg im Mönchengladbach 2:1 (1:0) und verteidigte die Tabellenführung. Dante hatte zwischendurch für die Borussia den Ausgleich erzielt.

Wolfsburg kickte zwar nicht annähernd so famos wie eine Woche zuvor gegen Bayern München, zeigte nach dem Gegentor aber Willenskraft und spielte letztlich effektiv genug, um sich auch gegen den aufmüpfigen Abstiegskandidaten durchzusetzen. „Es war ein schweres Spiel, das wir gerade noch gewonnen haben“, sagte Wolfsburgs Trainer Felix Magath. Die Partie habe ihn „einige Nerven gekostet“. Auch sein Gegenüber Hans Meyer war erstaunt, dass der Unterschied, den die Tabelle ausdrückt, auf dem Rasen vor allem in der ersten Hälfte nicht zu erkennen war. „Aber wir haben aus unseren Möglichkeiten zu wenig gemacht.“

Der VfL Wolfsburg ging zum ersten Mal nach viereinhalb Jahren wieder als Spitzenreiter in ein Bundesligaspiel, mit derselben Elf, die zuletzt den FC Bayern 5:1 deklassiert hatte. „Der Druck als Tabellenerster ist jetzt ein ganz anderer“, hatte Magath schon vor dem Spiel gesagt.

Die Niedersachsen begannen verhalten. Im Stile einer Spitzenmannschaft, die auswärts antritt, waren sie zunächst darauf bedacht, das Geschehen zu kontrollieren. Das gelang ihnen aber nicht wie gewünscht, denn Gladbach legte einen couragierten Start hin. Ungeachtet der Wolfsburger Siegesserie versuchten die Borussen, von Anfang an Druck auszuüben. Die erste Chance zur Führung bot sich dem Außenseiter schon nach wenigen Minuten. Weil weder Torwart Diego Benaglio noch Verteidiger Jan Simunek eine Flanke von Marko Marin aus der Gefahrenzone zu befördern vermochten, kam Karim Matmour unverhofft in Schussposition. Er wirkte allerdings zu überrascht und der Wolfsburger Andrea Barzagli klärte vor der Linie. Ermuntert von diesem Start wagten die Borussen weitere Vorstöße. Baumjohann und Matmour scheiterten aber an Benaglio.

Die Wolfsburger warteten die erste Angriffswelle der Gastgeber ungerührt ab – und schlugen schon bei ihrem zweiten gefährlichen Angriff zu. Edin Dzeko nutzte den Freiraum, den ihm seine Gegner gewährten, mit dem Kopf zum Führungstreffer. Doch es blieb ein hartes Stück Arbeit für den Tabellenführer, da Gladbach nicht zurücksteckte.

Kurz nach dem Seitenwechsel kam Mönchengladbach dem Ausgleich näher: Roberto Colautti traf mit einem Kopfstoß den Pfosten. Die Wolfsburger blieben in der Defensive jedoch abgeklärt; beinahe so, als hätten sie Routine darin, die Tabellenspitze zu verteidigen. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis der erfolgreichste Wolfsburger Torjäger Grafite gefährlich in Erscheinung trat.

Allmählich schienen der Heimelf die Kräfte zu verschwinden, und der Spielverlauf passte sich dem Tabellenbild an. Dennoch gab die Borussia nicht auf – und kam zum Ausgleich. Verteidiger Dante nutzte einen Freistoß von Marin mit dem Kopf zum 1:1. Aber dieses Tor reichte Gladbach nicht, um einen Punkt zu ergattern. Die Wolfsburger begnügten sich nicht mit dem Remis, sondern erzwangen die Fortsetzung ihrer Siegesserie. Fünf Minuten vor Abpfiff stocherte Riether den Ball aus dem Gewühl zum entscheidenden Treffer ins Tor und sicherte seiner Mannschaft den neunten Sieg in Serie.

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