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Sieg durch Vergleich: Flavio Briatore darf 2013 zurück in die Formel 1

Obwohl der Automobil-Weltverband (Fia) Briatores Beteiligung am Unfall-Skandal von Singapur als bewiesen ansieht, begnadigte er ihn und erlaubte ihm, schon 2013 in die Formel 1 zurückzukehren. Geregelt wurde die Angelegenheit durch einen Deal hinter den Kulissen.

Die Nachricht war kaum verkündet, da begannen bereits die Spekulationen. Wird er zurückkehren? Und wenn ja, in welcher Position? Nur einer schwieg dazu: Flavio Briatore. Die lebenslange Formel-1-Sperre des Italieners wegen seiner Beteiligung am Unfall-Skandal von Singapur war am Montag aufgehoben worden. Der frühere Renault-Teamchef soll seinen Piloten Nelson Piquet jr. 2008 zu einem Crash angestiftet haben, um Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen. Obwohl der Automobil-Weltverband (Fia) das als bewiesen ansieht, begnadigte er neben Briatore auch Renaults früheren Technikchef Pat Symonds und erlaubte beiden, schon 2013 in die Formel 1 zurückzukehren.

Wie so oft in der Grand-Prix-Szene wurde die Angelegenheit durch einen Deal hinter den Kulissen geregelt. Unter ihrem neuen Präsidenten Jean Todt willigte die Fia aus Angst vor endlosen juristischen Scharmützeln in einen Vergleich ein. „Dieser Streit würde dem Image der Fia und des Motorsports unabhängig von seinem Ausgang großen Schaden zufügen“, teilte die Fia mit. So ließ der Verband die mutmaßlichen Urheber eines der größten Sportskandale vergleichsweise glimpflich davonkommen: mit einer Entschuldigung und der Erklärung, auf Schadenersatzansprüche und bis Ende 2012 auf Tätigkeiten in der Formel 1 zu verzichten. Briatore darf sogar weiter eine konkrete Verstrickung und „jede persönliche Schuld“ von sich weisen. Er übernehme lediglich als damaliger Teamchef seinen Teil der Verantwortung, sagte er.

Diese Quasi-Rehabilitation befeuerte sofort Gerüchte, Briatore könne nach seiner Verbannung – wie vor dem Skandal angedacht – Bernie Ecclestone als Formel-1- Chef beerben. Briatore selbst äußerte sich bislang nicht zu seinen Zukunftsplänen. Aber ihm bleibt ja auch noch etwas Zeit. Einstweilen kann er seinen süßen Sieg nach dem Vergleich genießen. chh

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