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Am Rande des Erlaubten: Berlins Sebastian Andersson (m.) im Kampf um den Ball.

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Update

Sieg gegen FC Ingolstadt: Ein Elfmeter macht den 1. FC Union glücklich

Der 1. FC Union ist nach dem 2:0 über Ingolstadt vorerst Tabellenzweiter. Dabei haben die Berliner viel Glück. Das wiederum ärgert Ex-Union-Trainer Keller.

Urs Fischer hatte über die vergangenen zwei Niederlagen des FC Ingolstadt gesprochen, letztlich erwiesen sich seine Worte aber als ziemlich prophetisch. „Wenn du in dieser Lage bist, steht dir das Wettkampfglück manchmal nicht zur Seite“, hatte der Trainer des 1. FC Union am Mittwoch gesagt – und genau das bewahrheitete sich am Freitag. Denn obwohl die abstiegsbedrohten Ingolstädter die erste Halbzeit eindeutig bestimmten und drei gute Chancen hatten, lagen sie durch ein umstrittenes Elfmetertor von Sebastian Andersson zur Pause zurück. Im zweiten Durchgang wurde es für die Gäste vor 21<ET>419 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei mit zwei Platzverweisen und dem Treffer zum 2:0 (1:0)-Endstand durch Akaki Gogia alles andere als besser.

Unions ehemaliger Trainer Jens Keller kassierte 15 Monate nach seiner überraschenden Entlassung die dritte Niederlage in Folge und der Applaus sowie die „Fußballgott“-Rufe der Union-Fans bei seiner Rückkehr mochten ihn da wohl kaum trösten. Zumindest eine Halbzeit lang spielte seine Mannschaft ganz und gar nicht wie ein Tabellen-17., zudem waren sowohl der Elfmeter als auch die Rote Karte gegen Almog Cohen zumindest umstritten. „Das war eine ganz bittere Niederlage für uns“, sagte Keller. „Wenn man bei einem Aufstiegsmitfavorit so auftritt, was soll ich der Mannschaft da vorwerfen?“

Die Gefühlswelt der Berliner sah naturgemäß deutlich positiver aus. Durch den Sieg – es war das 20. Heimspiel ohne Niederlage – klettert Union zumindest bis Sonntag wieder auf Rang zwei.

Unions Abdullahi sorgte immer wieder für Entlastung

Im Vergleich zur Vorwoche gingen beide Mannschaften mit unveränderten Startformationen ins Spiel – bei Union war es das erste Mal seit September. Anders als beim 2:0 gegen Kiel fanden die Berliner anfangs aber gar nicht ins Spiel. Ingolstadt bestimmte das Geschehen mit viel Geduld, einer guten Bewegung abseits des Balles und starkem Pressing. Thomas Pledl scheiterte nach Pass von Sonny Kittel allerdings freistehend an Unions Torhüter Rafal Gikiewicz. Kurz darauf klärte Christopher Lenz eine gefährliche Flanke von Paulo Otavio.

Union konnte froh sein, dass die Gäste deutliche Schwächen im Abschluss offenbarten, denn spielerisch waren die Berliner in der gesamten ersten Halbzeit klar unterlegen. Oft blieb gegen die anlaufenden Ingolstädter nur der lange Ball auf Andersson. Die einzige Chance der Gastgeber vergab der Schwede mit einem missglückten Kopfball. Auf der anderen Seite schoss Dario Lezcano aus der Drehung weit über das Tor.

Das rächte sich keine 60 Sekunden später, als Felix Kroos im Strafraum zu Fall kam. Otavio blockte den Ball erst sauber mit einer Grätsche ab, dann stolperte Kroos aber über sein Bein. Keller redete auf Schiedsrichter Robert Kampka ein, doch es half nichts – Andersson verwandelte. „Zur Halbzeit lagen wir unverdient 1:0 vorne“, sagte Unions Kapitän Christopher Trimmel. Auch Fischer sagte: „Die Mannschaft kam mir gehemmt vor.“

Zur zweiten Halbzeit brachte der Schweizer Suleiman Abdullahi für Carlos Mané. Ingolstadt war nun nicht mehr so dominant und die Berliner kamen besser in die Zweikämpfe. Zudem sorgte Abdullahi immer wieder für Entlastung. Die Vorentscheidung fiel dann aber nicht im Ingolstädter Strafraum, sondern in dem der Berliner. Bei einer Rudelbildung in der 64. Minute beugte sich Gogia zum am Boden liegenden Cohen und dieser griff ihm ruppig an die Brust. Kampka wertete das als Tätlichkeit und zeigte dem Israeli die Rote Karte. Knapp zehn Minuten später sah Robin Krauße nach einem Foul an Kroos Gelb-Rot. Das 2:0 durch einen Abstauber von Gogia nach Pfostenschuss von Abdullahi rundete den Abend ab.

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