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Haas

© dpa

Sieg gegen Novak Djokovic: Thomas Haas gewinnt in Halle

Thomas Haas hat sich in Halle seinen ersten Titel auf Rasen gesichert. Acht Tage vor dem Wimbledon-Auftakt bezwang der deutsche Tennisprofi den Weltranglisten-Vierten Novak Djokovic mit 6:3, 6:7 (4:7), 6:1. „Ich kann es nicht glauben. Ich träume wohl“, sagte Haas.

Ganz in sich versunken saß Thomas Haas auf seiner Bank und starrte ins Leere. Er musste einen Moment warten, bis die Siegerehrung im Gerry-Weber-Stadion vonstatten ging, und er schien noch immer nicht realisiert zu haben, dass er gewonnen hatte. „Ich kann es nicht glauben. Ich träume wohl, das ist unglaublich“, sagte Haas, nachdem er den Siegerpokal unter dem Applaus der Zuschauer hochgereckt hatte. Es hatte viele Höhen und Tiefen in seiner Karriere gegeben. Dass der 31-Jährige erstmals im zehnten Anlauf beim Turnier in Halle triumphierte, wollte ihm schwer in den Kopf. Nun zählt er zu den wenigen deutschen Spielern, die auf allen vier Belägen einen Titel gewonnen haben. Haas bot seinem neun Jahre jüngeren Gegner, dem serbischen Weltranglistenvierten Novak Djokovic, einen mutigen Schlagabtausch, den er mit 6:3, 6:7 und 6:1 für sich entschied.

Schon in den Matches zuvor hatte sich Haas kämpferisch und mit glücklichem Händchen in brenzligen Situationen gezeigt. Haas dominierte zunächst die Ballwechsel gegen den eigentlichen Favoriten, der aber um seine Form rang. Djokovic rutschte mehr, als dass er Halt auf dem Grün fand und haderte mit seiner oft wackeligen Beinarbeit. „Ich will nicht meckern, aber die Plätze im Queen’s Club sind besser“, sagte Djokovic später. Haas wirkte frischer und entschlossener, die Unterstützung des Publikums tat ihr Übriges. Er hätte das Spiel vorzeitig entscheiden können, doch der Tiebreak im zweiten Satz misslang Haas völlig. „Wenn Tommy nicht die drei Doppelfehler passiert wären, hätte ich den zweiten Satz nie gewonnen. Ich hatte heute nie eine Chance, dafür war mein Tennis zu schlecht“, sagte Djokovic enttäuscht. Der dritte Durchgang wurde schließlich zu einem zähen Ringen in fast jedem Aufschlagspiel, doch Haas behielt die Oberhand und errang so nach zweijähriger Durststrecke wieder einen Titel.

Es war die Woche von Thomas Haas, von Beginn an hatte einfach alles gepasst. Mit neuer Motivation und frischen Kräften kam er von Paris in die ostwestfälische Provinz, und knüpfte dort nahtlos an sein Leistungshoch an. Die Verpflichtung von Physiotherapeut Alex Schober zahlt sich aus. Der Österreicher betreute schon Pete Sampras und sorgte dafür, dass Haas’ dreimal operierte Schulter schmerzfrei ist. Fehlt nur noch ein Vollzeit-Trainer, doch die Verhandlungen mit Thomas Hogstedt laufen bereits. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Thomas Haas, der bereits vor zwei Jahren mit dem Schweden arbeitete.

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