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Stefan Kießling feiert sein Tor im DFB-Pokal.

© REUTERS

Sieg gegen Unterhaching im DFB-Pokal: Kein Ort des Grauens mehr für Bayer Leverkusen

Im Mai 2000 erlebte Bayer Leverkusen in Unterhaching eine der schlimmsten Niederlagen der Klubgeschichte. Das Trauma ist offenbar überwunden. Am Dienstagabend zog Bayer in Unterhaching ins Pokal-Viertelfinale ein.

Mit einem glanzlosen Arbeitssieg in Unterhaching hat Bayer Leverkusen das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht und die letzte verbliebene Amateurmannschaft aus dem Wettbewerb geworfen. Beim 3:1 (1:1) am Dienstagabend verhinderten Javier Hernandez (31. Minute), Stefan Kießling (55.) und Karim Bellarabi (83.) die zweite historische Blamage der Werkself vor der Toren Münchens - im Mai 2000 hatte Bayer am letzten Bundesliga-Spieltag an selber Stelle noch die Meisterschaft verloren. Gut fünfzehneinhalb Jahre später träumte die inzwischen in die Fußball-Regionalliga abgestiegene SpVgg nach Maximilian Bauers Tor (27.) nur kurz vom nächsten Coup.

Die Leverkusener waren vor 12 500 Zuschauern lange überlegen, ließen aber beste Tormöglichkeiten aus und mussten sich zur Pause gar mit einem Remis begnügen. Teils fehlte die Konsequenz im Abschluss, teils agierten Kießling & Co. zu fahrlässig, und teils war einfach kein Vorbeikommen an Stefan Marinovic. Der Hachinger Torwart hielt seine Mannschaft mit starken Paraden im Spiel, auch wenn aus dem erhofften Viertelfinal-Einzug letztlich nichts wurde. Obendrein sah Ulrich Taffertshofer (79.) nach einem rüden Foul Gelb-Rot.

Nach vorne suchten die Oberbayern fast ausschließlich über Konter ihr Glück. In den seltensten Fällen schafften es die Regionalligakicker mal vor das Bayer-Tor - doch gleich eine der ersten Chancen saß. Einen Versuch von Thomas Steinherr wehrte Bernd Leno nach vorn ab, der mitgelaufene Außenverteidiger Bauer kam an den Ball und traf zum 1:0. Kopfschüttelnd drehten die Leverkusener Erstligakicker ab, im Regionalligastadion dagegen herrschte beste Stimmung.

Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten

Zumal die Gäste zu diesem Zeitpunkt längst deutlich hätten führen müssen. Nach fünf Minuten scheiterte Admir Mehmedi erstmals an Marinovic, der den Ball mit einem starken Reflex über die Latte lenkte. Vier Minuten später stand Kießling ganz allein vor dem Bayer-Kasten - und jagte die Kugel unbedrängt drüber. Nach einer knappen Viertelstunde blieb Marinovic Sieger gegen Hernandez.

Immerhin der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Unmittelbar nach dem Rückstand demonstrierten die Bundesliga-Stars einmal ihre Kaltschnäuzigkeit, die sie zuletzt in der Bundesliga bereits zu einem klaren 5:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach gebracht hatte. Über Christoph Kramer und Bellarabi landete der Ball bei Kießling, der diesmal die Übersicht behielt, Hernandez bediente und Sekundenbruchteile später mit dem Mexikaner das 1:1 bejubeln konnte.

Im Anschluss lief's dann ganz nach Bayer-Plan. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff nahm Kießling einen Steilpass des eingewechselten Marlon Frey frei auf, lief in den Strafraum und schob abgezockt in die kurze Ecke ein. Marinovic sah dieses eine Mal nicht gut aus. Seine Vorderleute probierten in der Endphase noch mal alles, drückten die Leverkusener hinten rein - hatten aber keinen Erfolg. Stattdessen entschied Bellarabi die Partie mit einem satten Rechtsschuss. (dpa)

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