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Glückliche Sieger: Toni Kroos feiert die Tore über Valencia.

© AFP

Sieg gegen Valencia: Bayern befreien sich vom Champions-League-Trauma

Mit einem 2:1-Sieg gegen Valencia haben die Bayern sich von ihrem missglückten Finale in der vergangenen Champions League erholt. Der deutsche Fußball-Rekordmeister zeigte sich äußerst motiviert, den Titel erneut in Angriff zu nehmen.

Die Uefa ist bekannt für ihre Akkuratesse, jedes noch so kleine Detail rund um die Spiele in der Champions League in eine Statistik zu packen. Am Mittwoch hatte der europäische Fußballverband deshalb neben Ballbesitzwerten und Torschussanalysen eine besondere Gemeinheit für den FC Bayern  in seinem offiziellen Magazin zum Saisonstart versteckt: Die Münchner, stand da kurz vor Anpfiff der Partie gegen den FC Valencia zu lesen, haben sich mit der Finalniederlage gegen Chelsea im Mai zu dem Verein gemausert, der mit fünf verlorenen Matches die meisten Endspielniederlagen in der Königsklasse vorzuweisen hat. 

Es war nicht unbedingt das, was die Münchner lesen wollten, wo das Spiel gegen die Spanier doch die unglückselige Vergangenheit verblassen lassen sollte. Sie zeigten sich aber wenig beeindruckt von dem Gerede und gewannen in einer zähen Partie am Ende verdient mit 2:1. 

Jupp Heynckes hatte vor der Partie mit seiner Aufstellung überrascht. Der Trainer der Bayern hatte ja viel geredet in letzter Zeit über die neuen Möglichkeiten, die ihm sein verbreiteter Kader bietet. Allein, bis jetzt hatte er die Möglichkeiten nur ausgeschöpft, wenn Spieler mal wegen Verletzungen ausfielen. Zum Auftakt der Champions League wählte Heynckes die Rotation nun zum ersten Mal als Stilmittel: Claudio Pizarro stürmte für Mario Mandzukic, auch Arjen Robben und Franck Ribery waren wieder gesund, weshalb Xherdan Shaqiri und Thomas Müller auf der Bank Platz nahmen. Und gegen seine Landsleute ließ Heynckes nach langem Warten auch den spanischen Neuzugang Javi Martinez von Beginn an für Luiz Gustavo aufs Feld. 

Die erste Torchance nach 19 Minuten aber hatte nicht einer der Neuen, sondern Toni Kroos, der seinen Platz im zentralen Mittelfeld behalten durfte: Bei seinem Fernschuss mit dem linken Fuß musste sich Valencias Torwart Diego Alves durchaus strecken. Die Bayern begannen die Partie, wie es ihre Art ist: Sie setzten zunächst einmal auf Kontrolle – 66 Prozent Ballbesitz für München besagte die Statistik in der ersten Halbzeit -, die Gäste aus Spanien berührten das Spielgerät eher selten. Richtig gefährlich wurde es für ihr Tor erst einmal dennoch nicht. 

Martinez fehlte spürbar der Anschluss an die Kollegen, Pizarro bewegte sich in der Spitze unglücklich. Nur Ribery mühte sich auf der Außenbahn in unzähligen Dribblings, Tormöglichkeiten zu kreieren. Seine Hereingaben allerdings endeten meist in der hervorragend organisierten spanischen Abwehr – bis zur 38 Minute. Dann eroberte Bastian Schweinsteiger an der Mittellinie den Ball, Ribery zog auf links das Tempo an und gab in die Mitte auf Robben. Der Holländer drehte sich kurz, sah, dass Schweinsteiger ihn hinterlief. Den Pass schloss der Vizekapitän aus dem Strafraum leicht abgefälscht ins linke Toreck ab.

Die Bayern führten zum Seitenwechsel mit 1:0, durch die Vollendung der bis dato einzigen wirklich großen Chance. Man kann das Effizienz nennen, Jupp Heynckes gefiel es sichtlich nicht so sehr. Der Trainer warf an der Seitenlinie einige Male unwirsch die Arme in die Luft, um seinem Unbehagen Ausdruck zu verleihen. Zur zweiten Hälfte brachte er Müller für den angeschlagenen Ribery, der wieder über Probleme mit dem Oberschenkel klagte. Der frische Außenstürmer legte auch gleich von der Grundlinie zurück auf Kroos, der im Duell mit dem früheren Wolfsburger zu Boden ging: Schiedsrichter Firat Aydinus aus der Türkei ließ weiterspielen. Kurz darauf zog Kroos von der Strafraumkante aus ab, Torwart Alves wischte den Ball über die Latte. 

Valencia ging nun etwas mehr Risiko, blieb aber auch mit der Einwechslung des früheren Bremers Nelson Valdez in der Offensive blass. Die Bayern spielten ähnlich träge wie in der ersten Hälfte, hatten aber als Attraktion immerhin Toni Kroos: Der Mittelfeldspieler stellte in der 76. Minute mit einem Schuss in den Winkel den 2:0-Stand her – und ließ Chelsea damit wieder ein Stück weit mehr vergessen.

In der Nachspielzeit traf Nelson Valdez noch zum Anschlusstreffer für die Spanier, ehe Arjen Robben auf der Gegenseite im Strafraum gefoult wurde. Mario Mandzukic vergab den fälligen Elfmeter jedoch kläglich.

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