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Sport: Sieg in letzter Sekunde

Alba Berlin gewinnt 80:78 bei den Köln 99ers

Köln - Die letzten 4,89 Sekunden hatten es in sich im Kölner Energy Dome. Alba Berlins Basketballprofi Immanuel McElroy, der vor vier Wochen noch für die Köln 99ers spielte, musste nach dem fünften Foul vom Feld. Derek Raivio trat an die Freiwurflinie, sein Team lag 77:78 zurück. Die Kölner hatten ihre Freiwürfe bis zu diesem Zeitpunkt souverän verwandelt, im Gegensatz zu Alba. Doch Raivio versagten beim ersten Versuch die Nerven. Anschließend brachte er den Ball im Korb unter, es schien auf eine Verlängerung hinauszulaufen. Dass es soweit nicht kam, lag an Albas Kapitän Patrick Femerling: Er hatte bis dahin nur zwei von acht Freiwürfen verwandelt und einmal aus dem Feld getroffen. Doch unmittelbar bevor die Schlusssirene ertönte, machte er das alles entscheidende 80:78 (38:47). Beste Berliner Werfer waren Julius Jenkins (21 Punkte), Goran Nikolic (14) und McElroy (11), der an seiner alten Wirkungsstätte erstmals im Alba-Trikot seine Korbgefährlichkeit bewies.

Anfang Februar hatte Alba die Köln 99ers im Pokal noch mit 89:56 deklassiert. Am Tag zuvor hatte der damals insolvente Klub den Abschied seiner Stars McElroy und Aleksandar Nadjfeji bekanntgegeben, am Tag danach meldete Alba ihre Verpflichtung. Nadjfeji fehlte gestern verletzt. Mit Toby Bailey hat inzwischen auch der Topscorer des Pokalspiels Köln verlassen, sodass es in einem Newsletter, den Alba Donnerstagmittag verschickte, hieß: „Die Albatrosse warten nun darauf, wie viele und welche Verstärkungen die Kölner im ersten Heimspiel nach der finanziellen Rettung ins Rennen schicken werden.“ In jener Nacht endete die Wechselfrist, und einer der beiden Neuen, die gestern aufliefen, scheint die Berliner so überrascht zu haben, dass sie darüber vergaßen ihn zu stoppen. Brian Greene war mit 28 Punkten Topscorer. Der 26-Jährige überzeugte in Europa schon bei Asvel Villeurbanne, ehe er sein Glück in der NBA-Summerleague versuchte und schließlich bei den unterklassigen Colorado 14ers landete. Gestern wäre er fast Matchwinner geworden.

Dass es dazu nicht kam, lag auch daran, dass die Berliner ihre katastrophale Freiwurfbilanz der Anfangsphase genauso wenig beibehielten wie die Kölner ihre fantastische Quote bei Distanzwürfen. Nur fünf von 14 Freiwürfen traf Alba vor der Pause, während Köln auf eine Dreierquote von 75 Prozent kam. Nach acht erfolgreichen Distanzwürfen führten die Kölner nach 20 Minuten 47:38 und bauten diesen Vorsprung auf 55:41 aus. Doch so einfach ließ sich Tabellenführer Alba vom jungen Kölner Team nicht schlagen. Die Berliner wurden in der Defensive stärker und konnten das Spiel noch kippen.

Albas Trainer Luka Pavicevic sprach von einem „schwierigen Sieg. Zunächst waren wir nicht aggressiv genug, aber in der zweiten Halbzeit ist die Verteidigung besser geworden“. Kölns Trainer Sasa Obradovic sah „keine richtige Niederlage. Wir haben gegen den Topfavoriten auf die Meisterschaft sehr gut gespielt.“

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