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Sport: Sieger auf der Flucht

Annus und Gyurkovics bangen um ihre Medaillen

Athen Nach Diskus-Olympiasieger Robert Fazekas droht in Hammerwurf-Goldmedaillengewinner Adrian Annus und dem Olympia-Zweiten im Gewichtheben, Ferenc Gyurkovics, zwei weiteren Ungarn wegen Dopingvergehen die Aberkennung ihrer Medaillen. Annus ließ am Freitag eine vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gesetzte Frist für eine nachträgliche Dopingkontrolle verstreichen.

Gyurkovics, Olympia-Zweiter in der Klasse bis 105 kg, ist nach Angaben des ungarischen Nationalen Olympischen Komitees positiv auf das anabole Steroid Oxandrolon getestet worden. Er sollte noch am Freitag von der IOC-Disziplinarkommission erscheinen. Die ungarische Teamleitung hat eine Gegenprobe gefordert. „Ein Test von Gyurkovics vor dem Wettkampf war negativ. Wir können uns das nicht erklären“, sagte Ungarns Gewichtheber-Präsident Tamas Dolovai.

Zum Eklat war es bei einem Nachtest des Hammerwurf-Olympiasiegers Annus gekommen. Die IOC-Kontrolleure wollten überprüfen, ob es bei der Wettkampfkontrolle am vergangenen Sonntag durch Abgabe von Fremdurin einen Manipulationsversuch durch den Athleten gegeben hatte.

Bei dem bislang einmaligen Versuch, den überraschend zurückgetretenen Ungarn vier Tage nach seinem Gold-Gewinn in seinem Haus in Jak noch einmal zu testen, wurden sie am Donnerstag jedoch von einer aufgebrachten Menge bedroht. Sie konnten sich nur unter Polizeischutz in Sicherheit bringen. Daraufhin hatten die Kontrolleure Annus ein Ultimatum bis Freitagnachmittag, 17 Uhr, gesetzt. Er sollte bis dahin zum Grenzübergang Schachendorf kommen. Doch die Kontrolleure warteten zusammen mit drei ungarischen TV-Teams vergeblich auf ihn.

Das IOC muss nun entscheiden, ob es dies als Verweigerung einer Dopingprobe bewertet. In diesem Fall würde Annus wie seinem Trainingskollegen Fazekas das Gold aberkannt werden. dpa

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