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SILBERNER Mittwoch: Wer will schon Erster sein?

Für Deutschland muss jetzt ein neues Wort her: der Silberrausch. Was sonst ist es, wenn ein Land sich so zu diesem Edelmetall hingezogen fühlt, dass es in zwei Tagen gleich sechs Mal nach einer olympischen Silbermedaille greift, allein am Mittwoch vier Mal?

Für Deutschland muss jetzt ein neues Wort her: der Silberrausch. Was sonst ist es, wenn ein Land sich so zu diesem Edelmetall hingezogen fühlt, dass es in zwei Tagen gleich sechs Mal nach einer olympischen Silbermedaille greift, allein am Mittwoch vier Mal? In Deutschland hat gerade das Silberzeitalter begonnen.

Vorher muss jedoch erst noch die Ehre dieses Metalls hergestellt werden. Silber wird schließlich manchmal nicht ganz so ernst genommen. Keine Börsennachrichten schließen mit dem Silberpreis. Wer einen silberfarbenen Ehering haben will, wählt oft das Weißgold. Und während manche reizende Menschen goldig genannt werden, heißt das leichte Schielen Silberblick. Knapp vorbei geschaut. Im Sport heißt Silber bisweilen auch knapp vorbei. Doch im Grunde hat die Silbermedaille auch Vorzüge. Zum einen ästhetische. Gold steht einfach nicht jedem und jeder. Schmuckstücke aus Silber sind vielseitiger einsetzbar, sie wirken eher dezent. Die Silbermedaille ist Ausdruck einer erfolgreichen Bescheidenheit. Es gibt auch einen atmosophärischen Vorteil. Der Sieger ist oft einsam, wird beneidet und steht unter besonderer Beobachtung. Da kann es sich mit Silber angenehmer leben. Der Unterschied zwischen Gold und Silber bei Olympia ist ohnehin nur ein ganz kleiner. Die olympischen Goldmedaillen bestehen zu 92,5 Prozent aus Silber. teu

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