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Dieses Buch muss man eigentlich nicht kaufen.

© afp

Sir Alex Ferguson: "Rafael Benitez hat keine Freunde"

Am vergangenen Dienstag wurde die Autobiografie des ehemaligen Manchester-United-Trainers Sir Alex Ferguson veröffentlicht. Seine kritischen Fähigkeiten hat der Schotte offensichtlich nicht verloren.

Jetzt muss eigentlich keiner mehr das Buch kaufen. Denn fast alles, was der ehemalige Trainer von Manchester United, Sir Alex Ferguson, in seiner am Dienstag veröffentlichten Autobiografie erzählte, war binnen weniger Stunden in jeder englischen Zeitung zu lesen. Bereits vor der offiziellen Veröffentlichung hatten Journalisten inselweit das Werk schon gelesen, damit auch ja keine Anekdote aus Fergusons 27 Jahren Dienstzeit bei United verpasst werden würde. Für die eine oder andere Offenbarung hat sich ihre Arbeit gelohnt. Zum Beispiel hat Wayne Rooney angeblich 2010 seinen Trainer gebeten, Mesut Özil zu verpflichten. Größtenteils ist das Buch aber nur deswegen bemerkenswert, weil Ferguson seine alten Fähigkeiten als gnadenloser und wahlloser Kritiker nicht verloren hat: David Beckham habe gedacht, er sei wichtiger als Ferguson; Roy Keane habe am Ende nicht mit der Abnahme seiner eigenen Qualität umgehen können, und – ja, wirklich – Rafael Benitez habe keine Freunde.

Wie gerufen strömt nun die Konterkritik ein. Am schnellsten war Keane, der am Dienstag dem Sender ITV sagte: „Ferguson hat keine Ahnung von Loyalität.“ Das hat der 71 Jahre alte Schotte aber doch. Unter allen Angriffen auf seine ehemaligen Kollegen gibt es vom stolzen Sozialisten Ferguson kein einziges kritisches Wort über die verschuldeten und von den Fans gehassten Kapitalisten der Familie Glazer, die seit 2005 Eigentümer des Klubs sind. Dem Verein und dessen Besitzern wird Ferguson immer treu bleiben. Um das zu erfahren, musste man aber weder das Buch noch die Zeitungen lesen.

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