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Ski alpin: Abfahrtssieg für Mancuso

Die Amerikanerin Julia Mancuso hat ihr erstes Rennen im alpinen Weltcup gewonnen. Für die deutschen Skirennfahrerinnen verlief der Tag in Val d'Isère enttäuschend.

Val d'Isère - Die deutschen Skirennläuferinnen haben beim Weltcup im französischen Val d'Isère die schlechteste Abfahrts-Platzierung seit über 15 Jahren hinnehmen müssen und anderthalb Monate vor den Weltmeisterschaften noch jede Menge Arbeit vor sich. Beim ersten Weltcup-Sieg der Amerikanerin Julia Mancuso kamen Maria Riesch (Partenkirchen) und Gina Stechert (Oberstdorf) auf Rang 28 gerade noch in die Punkte. Petra Haltmayr aus Rettenberg landete mit 3,35 Sekunden weit abgeschlagen auf dem 41. Platz, Stefanie Stemmer (Rottach-Egern) beendete das Rennen nur als 52.

"Das ist einfach zu wenig. Die Damen müssen sich im Speedbereich auf den Hosenboden setzen, die Ansprüche sind höher", kritisierte Sportdirektor Wolfgang Maier. Schon beim Super-G am Samstag auf der Reiteralm bei Schladming waren die deutschen Skirennläuferinnen hinter den Erwartungen geblieben. Sie präsentieren sich in den Speeddisziplinen noch lange nicht in Form für die WM vom 3. bis zum 18. Februar im schwedischen Are.

Es kann nur besser werden

Seit Einführung der 30er-Regel im Jahr 1991, die den ersten 30 eines Rennens Weltcup-Punkte beschert, waren deutsche Skirennläuferinnen bei einem Abfahrts-Weltcup nie so schlecht wie am Dienstag im französischen Wintersportort. "Morgen kann es nur besser werden", sagte Damen-Cheftrainer Mathias Berthold und zog sich mit seinem enttäuschenden Team zum Videostudium ins Mannschaftshotel zurück.

Maria Riesch, die vor gut zwei Wochen noch die Abfahrt im kanadischen Lake Louise gewonnen hatte, wusste jedoch schon vor der TV-Analyse, wo sie Zeit verloren hatte. "Nach dem Sieg in dieser Disziplin ist das natürlich enttäuschend, dass man dann Punkte verschenkt. Aber es ist beruhigend, wenn man weiß, wo man Zeit liegen gelassen hat", sagte die viermalige Weltcup-Siegerin, die mit dem Arm an einem Tor hängen geblieben war, daher von der Ideallinie abkam und viel Geschwindigkeit verlor. In den schattigen Passagen tut sich die lange verletzte Partenkirchenerin nach ihrem Comeback zudem immer noch schwer.

Haltmayr: "Ich weiß nicht, woran es lag"

Ratlos war dagegen die Trainingsfünfte Haltmayr, die wie bei den Plätzen 48 und 49 in Lake Louise auch diesmal hinterher fuhr. "Ich weiß nicht, woran es lag; während der Fahrt habe ich es nicht gespürt", sagte die Rettenbergerin. "Vielleicht kann ich das Geheimnis beim Videostudium finden."

Riesengroß war unterdessen die Freude bei Riesenslalom-Olympiasiegerin Mancuso. "Der erste Weltcup-Sieg fühlt sich gut an", sagte die 22- Jährige nach einem Rennen, das wegen des Sturzes der Italienerin Nadia Fanchini für rund 15 Minuten unterbrochen werden musste. In 1:38,93 Minuten gewann Mancuso vor der Österreicherin Renate Götschl. Die Super-G-Siegerin vom Wochenende verpasste um 0,43 Sekunden den ersten Abfahrtssieg in dieser Saison für die Österreicherinnen, die jedoch alle anderen sechs Rennen für sich entschieden.

Auf dem dritten Platz landete bei der Abfahrt im WM-Ort von 2009 die Amerikanerin Lindsey Kildow, die den Disziplin-Weltcup nach drei Wettbewerben mit 240 Punkten vor Götschl (175) und Riesch (132) anführt. In der Gesamtwertung verdrängte Kildow (335) die Österreichin Kathrin Zettel (310) auf den fünften Platz, hat aber in Nicole Hosp (421), Götschl (391) und Marlies Schild (377) noch ein österreichisches Trio vor sich.

(Von Helen Scott-Smith, dpa)

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