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Ski alpin: Kurze Weihnachten für Riesch & Co.

Sie hatte schon Angst vor dem Karriereende. Die wertvollste Gabe hat Skirennfahrerin Maria Riesch bereits vor der Bescherung an Heiligabend erhalten: Gesundheit.

Garmisch-Partenkirchen - "Das ist auf jeden Fall das schönste Geschenk. Mein Hauptziel ist es für diese Saison, dass ich verletzungsfrei durchkomme", sagte die Partenkirchenerin. Die Feiertage erlebt die 22-Jährige nicht nur mit Freund Marco und der Familie, sondern auch mit ihrer amerikanischen Freundin Lindsey Kildow, die in diesem Jahr eine Anwärterin auf den Gesamtweltcup-Sieg ist. Ganz klassisch mit Gottesdienstbesuch, Geschenke auspacken und dem gemeinsamen Essen werden die Rieschs dem Besuch aus Übersee deutsche Weihnachten zeigen.

Wie kaum eine andere Läuferin aus dem Weltcup-Zirkus stand die Amerikanerin Maria Riesch bei, als diese nach ihrem zweiten Kreuzbandriss vor einem Jahr am Boden zerstört war. Bereits beim ersten Kreuzbandriss im Januar 2005 war Kildow im italienischen Cortina d'Ampezzo aus dem Ziel zu der verletzten Riesch geeilt und hatte sich um sie gekümmert.

Vom Verletzungspech verfolgt

"Ein bisschen Angst vor dem Karriereende hatte ich schon", gestand die 22-jährige Riesch, als es im Sommer nicht die erhofften Fortschritte gab und sogar eine erneute Operation drohte. Diese Sorgen sind vorbei. Beim Sensations-Abfahrtssieg vor drei Wochen fuhr Riesch sogar wieder dorthin, wo sie sich am liebsten sieht: an der Spitze.

Das Ausnahme-Talent des SC Partenkirchen war in den vergangenen zwei Jahren wie kaum eine andere Spitzensportlerin vom Verletzungspech verfolgt. Zwei Kreuzbandrisse erlitt sie in nur elf Monaten, außerdem warfen sie kleinere Blessuren wie eine Schienbeinverletzung und eine Minifraktur in der Schulter zurück. "Es waren zwei schlimme Jahre für mich", erinnert sich die Allrounderin an die Zeit, in der sie von ihrer Familie und ihrem Freund immer wieder aufgebaut werden musste.

"Ich sehe dieses Jahr als Comeback-Saison"

Auf dem Weg zurück zu einer Siegfahrerin hat sie zwar keine Angst mehr, aber eine innere Blockade. "Ich sehe dieses Jahr als Comeback-Saison", sagte die Bayerin und wünscht sich für das neue Jahr vor allem eins: "Glück für meine Familie und die Freunde. Und Gesundheit. Ich weiß inzwischen, wie wichtig Gesundheit ist", betonte Riesch, die kurz vor Weihnachten ihren Opa im Alter von 90 Jahren verlor.

Viel Zeit zum Geschenke auspacken und Weihnachtsbraten essen bleibt Maria Riesch und den anderen deutschen Skirennfahrern wie ihrer Schwester Susanne nicht. Schon am 28. Dezember geht es im österreichischen Semmering an den Start, und die viermalige Weltcup-Siegerin feilt dann weiter an ihrer Form, damit auch ihr sportlicher Wunsch im neuen Jahr in Erfüllung geht. "Jeder hat den Traum von einer Medaille. Ich möchte Anfang Februar so weit sein, dass ich um die Medaillen mitfahren kann", sagte Riesch - wünscht sich aber am sehnlichsten eine Saison ohne Verletzung. Denn die WM 2005 und Olympia 2006 verpasste sie wegen ihrer Kreuzbandrisse. (Von Christian Kunz und Marc Zeilhofer, dpa)

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