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Ski Alpin: Riesch kämpft mit "innerer Blockade"

Für Maria Riesch ist es noch ein weiter Weg zurück in die Weltspitze. Nach den Erfolgen zu Beginn des alpinen Winters fuhr die 22-Jährige in den letzten Rennen nur noch hinterher.

Val d'Isère/Frankreich - Während ihre amerikanische Freundin Lindsey Kildow mit einem Fabellauf die Konkurrenz düpierte, fanden die deutschen Skirennfahrerinnen auch bei der zweiten Weltcup-Abfahrt im französischen Val d'Isère nicht in die Erfolgsspur zurück. Als einzige Deutsche schaffte es Riesch als 26. in die Punkte, doch nach ihrer langen Verletzungspause hat sie gerade in den Speed-Disziplinen noch Probleme.

"Ich muss die schlechten Leistungen vergessen, es nutzt ja nichts zu grübeln. Es ist vorbei, das nächste Rennen ist morgen und dann ist Weihnachten", sagte die 22-jährige Partenkirchenerin und hofft auf ein besseres Resultat beim Slalom an diesem Donnerstag.

Nach dem hoffnungsvollen Start in den WM-Winter mit Rieschs Sensationssieg in der Auftakt-Abfahrt erlebt das junge deutsche Skiteam in diesen Tagen einige Enttäuschungen. Beim Super-G am Samstag auf der Reiteralm fuhr es ebenso hinterher wie bei den beiden Abfahrten in Val d'Isère.

Maier: "Sie attackieren nicht genug"

"Sie haben gerade keine glückliche Phase und bleiben unter ihren Möglichkeiten. Aber sie sind auch selbst schuld dran, weil sie nicht genügen attackieren", sagte Sportdirektor Wolfgang Maier. "Sie sind eben keine Ertl, Gerg und Seizinger, die mit ihrer brachialen Art da vorne reinfahren können." Petra Haltmayr (Rettenberg) verpasste wie schon am Dienstag auch diesmal Weltcup-Punkte und wurde 35. Gina Stechert (Oberstdorf) landete abgeschlagen auf Rang 47, Stefanie Stemmer (Rottach-Egern) auf dem 52. Platz.

Kildow, mit der Riesch gemeinsam Weihnachten feiert, kann ihrer besten Freundin im Ski-Zirkus über die Festtage wertvolle Tipps geben, denn bei ihrem sechsten Weltcup-Sieg zeigte die Amerikanerin ein nahezu perfektes Rennen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 102,61 km/h. Im Ziel hatte die Amerikanerin 1,24 Sekunden oder umgerechnet 34,9 Meter Vorsprung auf ihre Teamkollegin Julia Mancuso, die noch am Dienstag gewonnen hatte. "Ich habe nach dem Rennen von gestern gewusst, wie ich einen perfekten Lauf machen kann. Es ist absolut unglaublich", sagte die 22-Jährige. Auf Rang drei landete die Schwedin Anja Pärson, die nach ihrer Knieoperation im März damit ihr bestes Ergebnis in dieser Weltcup-Saison landete.

Im schattigen Bereich kein Vollgas

"Maria fährt in schattigen Bereichen noch nicht Vollgas, aber das ist okay", meinte Damen-Cheftrainer Mathias Berthold. Schon vor dem Rennen in Frankreich hatte Riesch Probleme bei den Speed-Disziplinen eingeräumt. "Es wäre ja auch fast wie ein Wunder, wenn es gleich klappen würde", sagte die Deutsche. "Es ist wie eine innere Blockade. Ich habe keine Angst, aber kann nicht 100 Prozent geben."

Im Abfahrts-Weltcup baute Kildow (340 Punkte) ihre Führung vor Renate Götschl (225) aus, in der Gesamtwertung liegt die Österreicherin erstmals seit knapp zwei Jahren wieder vorn. Dort führt Götschl (441) vor ihrer Teamkollegin Nicole Hosp (436). (Von Helen Scott-Smith, dpa)

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