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Vancouver 2010 - Ski alpin

© dpa

Ski Alpin: Zweites Gold für Maria Riesch

UPDATE Die 25-Jährige gewinnt den olympischen Slalom in überzeugender Manier und holt damit nach ihrem Sieg in der Super-Kombination ihre zweite Goldmedaille in Whistler.

Es war nicht einfach, Maria Riesch im Nebel von Whistler Creekside auszumachen. Irgendwo in den tiefhängenden Wolken tanzte sie durch die Slalomstangen, das Schneetreiben verschlechterte die Sicht zusätzlich. Der nasse Schnee machte die Strecke langsamer und langsamer, würde ihr Vorsprung von 65 Hundertstelsekunden auf Marlies Schild aus dem ersten Durchgang für die Goldmedaille reichen?

Es reichte. Maria Riesch warf sich in den Schnee und jubelte. Als Doppelolympiasiegerin kehrt sie von den Spielen in Vancouver zurück. Sowohl in der Kombination als auch im Slalom war die 25 Jahre alte Skirennläuferin nicht zu bezwingen. Die Silbermedaille ging an die Österreicherin Marlies Schild, die am Ende 43 Hundertstelsekunden zurücklag, Platz drei belegte die Tschechin Sarka Zahrobska. Susanne Riesch war nach einem Fahrfehler im zweiten Durchgang im unteren Abschnitt ausgeschieden. Nach einem Linksschwung blieb sie zu weit hinten auf den Ski sitzen und schaffte es nicht mehr bis zur nächsten Stange. Nach dem ersten Durchgang hatte sie noch auf Rang vier gelegen, als sie stürzte, lag sie mit Bestzeit vorne. Hätte sie es ins Ziel geschafft, hätte es vielleicht für eine Medaille gereicht. Christina Geiger kam auf Rang 14.

Doch am Ende jubelte wieder Maria Riesch. „Ich habe gar nicht daran denken wollen, was passiert, wenn ich hier noch mal Gold hole“, sagte die 25-Jährige mit Tränen in den Augen. „Und jetzt ist es passiert und ich kann einfach nur sagen, dass es der Wahnsinn ist.“ Die alpine Sektion des Deutschen Skiverbandes wird somit mindestens mit drei Goldmedaillen von den Spielen in Vancouver zurückkehren. Die starke Frauenabteilung hat bisher alle Medaillen gewonnen, am Samstag hat Felix Neureuther im Slalom die Chance, die Bilanz weiter zu verbessern.

Mit Köpfchen gefahren

Beim Riesenslalomsieg von Viktoria Rebensburg hatte Maria Riesch tags zuvor die vom Regen der vergangenen Tage durchnässte Piste in Whistler Creekside noch gar nicht zugesagt. „Es ist gar nicht schön zu fahren“, sagte sie. Doch schon im ersten Lauf am Freitag kam sie trotz heftigen Schneetreibens besser mit den Verhältnissen zurecht als im Riesenslalom, in dem sie auf Rang zehn landete. Mit 40 Hundertstelsekunden Vorsprung lag sie nach dem ersten Durchgang vor Zahrobska und 65 Hundertstelsekunden vor Schild.

„Ich will attackieren, aber ich muss jetzt im zweiten Durchgang auch mit Köpfchen fahren und die Spur richtig treffen“, hatte Maria Riesch vor dem entscheidenden Durchgang gesagt. Es gelang. Abfahrts-Olympiasiegerin Lindsey Vonn hingegen fädelte bei ihrer letzten Chance auf eine weitere Medaille ein und schied aus. Die US-Amerikanerin kam somit in Kombinationsslalom, Riesenslalom und Slalom nicht ins Ziel. Gold und Bronze lautet damit ihre Olympiabilanz.

Maria Riesch hingegen besitzt nun zwei Goldmedaillen und hat das Duell der beiden überragenden Skifahrerinnen zumindest in diesem Winter gewonnen.

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