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Hand drauf. Golf-Star Tiger Woods (links) stand Freundin Lindsey Vonn auch nach ihrem Ausscheiden zur Seite.

© AFP

Skifahrerin Lindsey Vonn: Beistand vom Tiger

Skifahrerin Lindsey Vonn kämpft mit gerissenem Kreuzband um Olympiastart. Ihr Freund, Golfstar Tiger Woods, unterstützt sie dabei.

Dass Lindsey Vonn zurzeit nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte ist, konnte jedermann sehen. Bei der Weltcup-Abfahrt von Val d’Isère war die US-Amerikanerin trotz einer Knieverletzung an den Start gegangen. Wie viele andere Ski-Rennfahrerin stand sie auf der äußerst anspruchsvollen Strecke kurz vor einem Sturz, die 29-Jährige konnte sich zwar gerade noch auf den Skiern halten, aber mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tränen in den Augen das Rennen abbrechen. Angesichts ihres Trainingsrückstandes nach diversen Verletzungen war Vonns Ausscheiden nur wenig überraschend. Wirklich schockierend war dann aber das, was sie im ZDF bekannt gab. „Mein Kreuzband ist gerissen“, sagte die Olympiasiegerin. Auf die Frage, ob das Band nur teilweise beschädigt sei, antwortete sie: „Nein, ganz.“

Die Verletzung von ihrem Trainingsunfall im November habe sich als schlimmer herausgestellt als zunächst diagnostiziert, erklärte Lindsey Vonn. Zunächst war nur ein Teilriss festgestellt worden. Eine erneute MRT-Untersuchung nach dem Weltcup im kanadischen Lake Louise vor zwei Wochen habe den vollständigen Riss gezeigt. Ihren Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Winterspielen vom 7. bis 23. Februar in Sotschi hat die Amerikanerin dennoch nicht aufgegeben. „Es ist ein hohes Risiko, aber ich nehme es auf mich“, sagte sie und fügte mit Blick auf die nächsten Spiele 2018 hinzu: „Ich bin 29 Jahre jetzt, ich bin nicht mehr so jung.“

Erst nach Sotschi plant sie, sich einer Operation zu unterziehen. In der Vorbereitung auf die Winterspiele will die zweimalige Weltmeisterin nun in die USA zurückreisen und mit Fitnesstraining Kraft aufbauen. Manchmal sei ihr Knie stabil, „aber manchmal ist es sehr instabil und heute war es nicht stabil“, erklärte sie. Vonn hat schon mehrere Rückschläge weggesteckt. Im Februar hatte sie sich bei der WM in Schladming Kreuz- und Innenband im rechten Knie gerissen sowie einen Haarriss zugezogen, sie kehrte aber schon bald wieder auf die Piste zurück. Im November stürzte Vonn beim Training in Copper Mountain erneut – mit schwerwiegenden Folgen, wie sich erst jetzt herausstellte.

Im Ziel in Val d’Isere wurde sie von ihrem Freund, Golfstar Tiger Woods, nach dem Ausscheiden getröstet. Mit schwarzer Mütze, dunkler Sonnenbrille und einer dunkelgrau-karierten Jacke hatte der Woods ihren Lauf bei seinem ersten Weltcup-Besuch im Zielraum verfolgt. „Ich bin sehr glücklich, dass Tiger hier ist“, sagte Vonn. „Ich fühle mich gut – das Knie ist das einzig schlechte, was gerade in meinem Leben passiert.“ Die deutsche Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch wurde in Val d’Isère Neunte, den Sieg holte sich die Schweizerin Marianne Kaufmann-Abderhalden. „Ich bin natürlich nicht zufrieden mit dem Rennen“, sagte Höfl-Riesch. „In Anbetracht der Fahrt, wo es mich gleich im ersten Teil aber mal richtig verdreht hat, bin ich noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen.“ (dpa)

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