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Martin Schmitt

© ddp

Skispringen: Schmitt verpasst knapp das Podest

Im Hexenkessel von Oberstdorf hat Martin Schmitt den erhofften Podestplatz beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee knapp verpasst. Mit Rang fünf sorgte er aber dennoch für Jubel im deutschen Lager.

Beim Sieg des Schweizer Tournee-Favoriten Simon Ammann platzierten sich hinter Martin Schmidt auch Michael Neumayer und Michael Uhrmann auf den Rängen neun und zehn als zwei weitere deutsche Skispringer unter den Top Ten und sorgten für das beste Ergebnis seit vielen Jahren. "Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich so etwas das letzte Mal erlebt habe. Das muss zu Sven Hannawalds Zeiten gewesen sein. Ich bin absolut zufrieden", sagte DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller.

Weltcup-Spitzenreiter Ammann setzte sich nach Sprüngen von 136,5 und 134 Metern mit 286,4 Punkten an die Spitze des Klassements und unterstrich mit seinem fünften Saisonsieg eindrucksvoll seine Favoritenstellung. Der Österreicher Wolfgang Loitzl lag mit Weiten von 135 und 134 Metern nur 1,2 Punkte hinter dem Weltmeister. Dritter wurde überraschend der Russe Dimitri Wassiliew (284,4), der auf 134,5 und 136 Meter kam. Vor Schmitt (273,8) reihte sich Skiflug-Weltmeister Gregor Schlierenzauer aus Österreich (280,1) als Vierter ein. "Ich kann Martin nur gratulieren. Er hat einen fantastischen Wettkampf gemacht, auch wenn sein zweiter Sprung nicht optimal war", bilanzierte Bundestrainer Werner Schuster.

"Es tut ein bisschen weh"

In der hochklassigen Konkurrenz büßte der zur Halbzeit auf Rang vier liegende Schmitt seine Chancen auf den ersten Podestplatz seit März 2007 im Finale ein. 129 Meter reichten nicht für den Sprung nach ganz vorn. "Es ging recht eng zu. Mit einem guten Versuch wäre viel möglich gewesen. Wenn man die Chance hat, auf das Podest zu springen, würde man gerne im Auslauf jubeln. Deshalb bin ich etwas enttäuscht. Es tut ein bisschen weh", gestand Schmitt.

Im ersten Durchgang hatte er sich auch von einem leichten Rückenwind nicht aus dem Konzept bringen lassen und segelte unter dem Jubel der 22.000 Fans auf 134,5 Meter. "Das war mein bester Sprung in dieser Saison. Dabei ging es gar nicht so leicht, mir hat oben das hundertprozentige Gefühl gefehlt. Das hing sicher mit den Bedingungen zusammen. Ich habe alles rausgeholt", sagte Schmitt.

Mit strahlenden Augen stand Neumayer nach Weiten von 133 und 125,5 Metern im Auslauf der Schattenbergschanze. Der Berchtesgadener knüpfte damit nahtlos an seine Leistung vom Vorjahr an, als er in Oberstdorf Siebter geworden war. "Mein bestes Saisonergebnis - und das bei der Tournee. Ich bin mehr als zufrieden", sagte Neumayer. Der Bundestrainer sah sogar Reserven: "Er hätte fast noch mehr rausholen können. Aber Top Ten ist eine super Sache. Auch für Uhrmann."

Herrvorragendes deutsches Abschneiden

Der in dieser Saison schwer in die Gänge gekommene Bayer wies mit Sprüngen von 131,5 und 124 Metern ebenfalls ansteigende Form nach und feierte sein drittes Top-Ten-Ergebnis in dieser Saison. "Nach den letzten Wochen war das in Ordnung. Natürlich bin ich noch nicht ganz zufrieden, aber insgesamt war es ein guter Auftakt", erklärte Uhrmann, der im Januar 2007 an gleicher Stätte für den letzten deutschen Sieg im Weltcup gesorgt hatte. Von dieser Klasse ist der 30-Jährige derzeit noch ein Stück weit entfernt. "Es hapert noch am Absprung, die Sprünge sind zu unterschiedlich", befand Uhrmann.

Das hervorragende deutsche Abschneiden komplettierte Stephan Hocke (Schmiedefeld) als 15. "Ich bin froh, dass es ganz gut geklappt hat. Es ist ein gutes Gefühl, dass ich im zweiten Durchgang noch einen draufsetzen konnte", sagte Hocke nach Sprüngen von 124 und 127 Metern. "Toll, dass er dazu gekommen ist", lobte Schuster den Mannschafts-Olympiasieger von 2002. Weltcup-Punkte sammelte zudem Junioren-Weltmeister Andreas Wank (Oberhof) auf Platz 30. Felix Schoft, Severin Freund und Julian Musiol schieden in den K.o.-Duellen des ersten Durchgangs gegen namhafte Konkurrenz aus.

Lars Reinefeld[dpa]

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