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Sport: Smartphones und Phantomtore

Diskussion um Nürnbergs nicht gegebenen Treffer.

Mönchengladbach - Gertjan Verbeek konnte es kaum fassen. „Das kann nicht sein, dass wir am Ende zu kurz kommen und deshalb vielleicht absteigen müssen. Selbst in Australien haben sie einen Video-Schiedsrichter. Wir brauchen eine Technologie“, forderte der Trainer des 1. FC Nürnberg am Samstagabend, nachdem seiner Elf beim 1:3 (1:0) im Spiel bei Borussia Mönchengladbach ein vermeintlich klarer Treffer verwehrt worden war.

Die Szene in der 81. Minute war der große Aufreger und womöglich spielentscheidend dazu. Nachdem Gladbach durch ein Tor von Juan Arango und ein Eigentor von Niklas Stark den 0:1-Rückstand gerade gedreht hatte, landete ein Schuss von Josip Drmic zuerst am Querbalken und dann scheinbar hinter der Linie. Aber hat der Ball die Torlinie wirklich komplett überschritten?

Christian Dingert sah es nicht so. „Der Ball war nicht mit vollem Durchmesser über der Linie“, sagte der Schiedsrichter. Die Nürnberger hielten dagegen und fühlten sich um den Lohn gebracht. „Das wäre ein wichtiges Tor für uns gewesen“, sagte Torhüter Raphael Schäfer. Selbst die Gladbacher Spieler stützten die Forderung des Nürnberger Trainers. „Wir haben iPads, iPhones, aber wir haben keine Torlinientechnik. Heute haben wir ein bisschen Glück gehabt“, sagte Verteidiger Tony Jantschke. Zuvor war dem sieglosen Tabellenletzten aus Nürnberg bereits ein möglicher Elfmeter verwehrt. „Das kann doch nicht wahr sein, dass das kein Elfmeter ist“, meinte Verbeek.

Trotz des erneuten Rückschlages sind die Fortschritte im Spiel der Nürnberger unter ihrem neuen Coach unübersehbar. Die Gäste waren über weite Strecken im fast ausverkauften Borussia-Park die bessere Mannschaft. Trotzdem feierte am Ende aber Gladbach seinen sechsten Sieg im sechsten Heimspiel und stellte damit den Vereinsrekord aus dem Jahre 1987 ein. Zudem schaffte der Tabellenvierte erstmals seit fast zwei Jahren wieder drei Siege in Serie. „Das war heute ein Sieg der Moral, aber man hat auch gesehen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen“, sagte Manager Max Eberl.dpa

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