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Reanne Evans will es ins legendäre Crucible schaffen - als Spielerin.

© Imago

Snooker: Reanne Evans will als erste Frau zur WM nach Sheffield

Zwei Siege fehlen ihr noch, um sich für die WM-Endrunde der Männer zu qualifizieren. Reanne Evans könnte Snooker-Geschichte schreiben. Ein Kommentar.

Auf den ersten Blick ist es nur eine kleine Meldung aus dem unendlichen Sportuniversum. Für Reanne Evans ist es hingegen ein großer Schritt auf dem Weg zur Erfüllung eines ultimativen Traumes. Die 31-jährige Engländerin ist die beste Snooker-Spielerin der Welt, elfmal hat sie den WM-Titel bei den Frauen gewonnen und war zwischenzeitlich 90 Matches in Folge ungeschlagen. In diesen Tagen versucht sie sich für die Endrunde der Weltmeisterschaft der Männer zu qualifizieren. Normalerweise ein aussichtsloses Unterfangen, doch Evans fehlen nur noch zwei Siege, um als erste Frau zu den 32 Spielern zu gehören, die ab 15. April in Sheffield um den wichtigsten Titel ihres Sports spielen.

Grundsätzlich ist Snooker offen für beide Geschlechter, Evans schaffte es einst sogar schon mal auf die Männertour. Dort konnte sie sich aber nicht durchsetzen und dominierte fortan lieber wieder unter ihresgleichen. Und so blieb für Frauen im Männer-Snooker bisher einzig der Platz als Schiedsrichterin. Dabei ist nicht ohne Weiteres zu erklären, warum Frauen in einer Konzentrations- und Präzisionssportart nicht mit Männern mithalten können sollen. 

Letztendlich ist alles eine Frage der Wahrscheinlichkeiten. Das wurde einst schon am Beispiel der vermeintlichen Überlegenheit des männlichen Intellekts im Schach festgestellt. Die gibt es so nämlich gar nicht, es spielen eben einfach nur mehr Männer als Frauen. Gleiches gilt durchaus auch im Snooker. Und deshalb ist die Mission von Reanne Evans so bedeutend. Schafft sie es nach Sheffield, würde sie damit andere Frauen motivieren, auch zum Queue zu greifen. Und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass irgendwann eine Nachfolgerin vielleicht sogar um den Titel mitspielen kann.

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