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Sport: So jung und schon so alt

Neue Aufgaben für Fathi und Chahed bei Hertha

Bad Waltersdorf - Die Fußballer des Bundesligisten Hertha BSC spielen in einem von Hütchen gekennzeichneten Viereck. Nur Malik Fathi und Sofian Chahed sind nicht dabei. Sie stehen neben Trainer Falko Götz. Er hält eine kleine Tafel in der Hand und zeigt seinen Spielern etwas. Chahed nickt, Fathi stellt ein paar Fragen. „Es ging unter anderem um die Räume, die im Mittelfeld gegen Moskau zu groß waren“, erinnerte sich der 22-jährige Fathi an das misslungene UI-Cup-Spiel. Fathi und der 23 Jahre alte Chahed sind gefragte Gesprächspartner bei Götz, gerade in der Vorbereitung auf die neue Saison.

Die beiden sollen „Führungsspieler für die Jungen“ sein, wie Götz sagt. In anderen Bundesligateams würden sie selbst noch zu den Profis zählen, die geführt werden. Im Kader der Berliner gibt es dagegen neun Spieler, die jünger sind als 22. Der jüngste von den Älteren ist Kapitän Arne Friedrich mit 27 Jahren. Dazwischen klafft bei Hertha eine große Lücke. Die meisten Jungprofis orientieren sich deshalb an Fathi und Chahed. „Die haben immer mal wieder Fragen, meistens geht es um Kleinigkeiten“, sagt Fathi.

Er und Chahed können aus sehr unterschiedlichen Erfahrungsschätzen schöpfen. Chahed erlebte das, wovor Trainer Götz häufig warnt: „Durch den einen oder anderen Einsatz ist man noch längst kein Bundesliga-Spieler.“ In der Rückrunde 2004 war Chahed unter dem damaligen Trainer Hans Meyer Stammspieler geworden, genau wie Fathi. Meyer hörte auf, sein Nachfolger Götz verbannte Chahed in die zweite Mannschaft, während Fathi bleiben durfte. „Ich war so enttäuscht, dass ich nicht mehr gut trainiert habe“, sagt Chahed. Erst in der Rückrunde der vergangenen Saison holte ihn Götz zurück. „In der schlechten Zeit habe ich viel gelernt“, sagt Chahed. Sein größter Fehler sei „die vernachlässigte Vorbereitung auf die Vorbereitung“ gewesen. Damit meint er die Urlaubsphasen im Sommer und Winter vor den Trainingslagern: „Wenn du da nicht schon ordentlich laufen gehst, hast du nach einer Woche Vorbereitung mit der Mannschaft so schwere Beine, dass du nur noch hinterherhinkst.“

Bei Fathi ist die Karriere nach seinem Sprung in die Bundesliga konstant verlaufen. Für diese Saison will sich nun sogar mit verbessertem Offensivspiel für die Nationalelf empfehlen. Zumindest vom Alter her würde er dort gut in die Abwehr passen.

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