zum Hauptinhalt

Sport: Sonnenaufgang

Sebastian Deisler trainiert wieder beim FC Bayern

München (Tsp). Es war der Morgen der schönen Überraschungen. Sebastian Deisler schlenderte mit einer Mütze auf dem Kopf über das Trainingsgelände des FC Bayern München, schnappte sich einen Ball, grüßte die verdutzten Fans und joggte mit seinen Kollegen über den Fußballplatz.

„Ich fühle mich sehr gut“, sagte Deisler nach seiner ersten Laufeinheit und wirkte dabei so entspannt wie nie zuvor in den vergangenen Monaten. Für den deutschen Nationalspieler war das gestrige Training das erste mit den Kollegen, seitdem er sich im November wegen akuter Depressionen in einer Klinik behandeln ließ. So zurückgezogen er sich in den vergangenen Monaten verhalten hatte, so aufgeschlossen stand er gestern nach dem Training Rede und Antwort. An seinen ComebackAbsichten ließ er keine Zweifel. „Ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten Monaten noch viel Spaß haben werden. Die Lust auf Fußball ist wieder hundertprozentig da – und sie war eigentlich nie weg“, sagte der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler. „Die letzte Zeit war nicht so schön, aber die Sonne geht immer wieder auf.“

Neun Wochen lang war Deisler im Münchner Max-Planck-Institut wegen seiner Depressionen behandelt worden. Sein letztes Spiel für die Münchner hatte er Anfang November des vergangenen Jahres gemacht, als er beim 4:1-Sieg des FC Bayern gegen Borussia Dortmund noch überragend spielte.

Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld war ähnlich erfreut wie die Fans am Trainingsplatz. „Für seine Entwicklung ist diese Rückkehr enorm wichtig“, sagte Hitzfeld. „Er spricht mit den Kollegen, der Alltag fängt ihn wieder ein.“ Hitzfeld werde aber keinen Druck aufbauen. Wann Deisler wieder spielen kann und will, werde der Spieler entscheiden. „Wir werden ihn langsam heranführen. Aber vielleicht wird seine Rückkehr so überraschend sein wie heute hier“, sagte Hitzfeld. Deisler befinde sich jedenfalls in der „vorletzten Stufe“.

In den kommenden Tagen wird sich nun Bayerns Physiotherapeut Oliver Schmidtlein um den Nationalspieler kümmern. Das wird auch nötig sein, denn Deisler sagt, dass „ich noch ein paar Kilos zu viel drauf habe“. Gemessen an seinem Gesundheitszustand in den vergangenen Wochen ist das jedoch ein zu vernachlässigendes Problem.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false