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Sport: Sotschi 2014: Blatter greift das IOC an

Berlin - Die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2014 an den russischen Badeort Sotschi verursacht weiterhin Kritik. Der Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa, Joseph Blatter, sprach am Dienstag von einer politischen Entscheidung.

Berlin - Die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2014 an den russischen Badeort Sotschi verursacht weiterhin Kritik. Der Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa, Joseph Blatter, sprach am Dienstag von einer politischen Entscheidung. „Wir würden nicht in ein Land gehen, das noch nie Fußball gespielt hat und bei Null anfangen muss und noch keinerlei Einrichtungen hat“, sagte Blatter der Deutschen Presse-Agentur. In Sotschi, das sich gegen das südkoreanische Pyeongchang und gegen Salzburg durchgesetzt hatte, gibt es bislang keine olympiareife Sportstätte. Selbst im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gibt es Bedenken. So hat IOC-Vizepräsident Thomas Bach bemängelt, dass bei der Entscheidung zu viel PR und zu viele Berater eine Rolle gespielt hätten.

„Man sollte bei künftigen Entscheidungen nicht nur auf Märkte und politische Rahmenbedingungen schauen“, fordert auch der Geschäftsführer der gescheiterten Salzburger Bewerbung, Gernot Leitner. „Es ist schon schade, wenn eine gewisse Berechenbarkeit und Nachvollziehbarkeit verloren geht.“ Auf die Frage, ob sich Salzburg unter diesen Umständen wieder um Olympia bewerben wolle, antworte Leitner: „Wir haben schon jetzt sehr viel Geld verbraten.“ Deshalb solle auch Deutschland bedenken, „dass die Trauben bei sportlichen Großveranstaltungen sehr hoch hängen“. Derzeit wird auch eine Olympiabewerbung aus ölreichen Golfstaaten erwartet.

Der Fußball-Weltverband Fifa hat für WM-Bewerbungen eine kontinentale Rotation eingeführt – zumindest bis 2014. „Der Fußball wird weniger politisiert als Olympia“, behauptet deshalb Blatter. Die Realität bei der Fifa ist allerdings vielschichtiger: Die WM 2010 soll trotz massiver Sicherheits- und Infrastrukturprobleme in Südafrika stattfinden. Blatter hatte mehrfach betont, er wolle damit auch ein entwicklungspolitisches Zeichen setzen. Robert Ide

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