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Sport: Souvenirs aus Bahrain

Michael Schumacher bringt viel Optimismus mit nach Malaysia – und einen Motor, der ihm Sorgen bereitet

Die Pokalvase für den zweiten Platz sieht ganz nett aus, aber Michael Schumacher hat noch ein paar andere schöne Souvenirs mitgebracht aus Bahrain. Nichts, was er sich in die Schrankwand stellen könnte, seine Mitbringsel sind eher psychologischer Natur: Selbstbewusstsein zum Beispiel und Zuversicht. Die starke Leistung im ersten Formel-1-Rennen der Saison hat die Laune des siebenmaligen Weltmeisters vor dem Abschlusstraining zum Grand Prix von Malaysia (Samstag, 7 Uhr/live bei RTL und Premiere) sichtlich gehoben. Schumacher ist nach der starken Leistung des vergangenen Wochenendes überzeugt davon, auch auf der Rennstrecke von Sepang wieder um den Sieg mitfahren zu können. „Wir haben im Vergleich zur letzten Saison einfach ein deutlich besseres Auto“, sagte der 37-Jährige, „deshalb haben wir auch wieder Erfolg.“

Seinen Optimismus konnte nicht einmal der erste Trainingstag bremsen, den Schumacher als Achter hinter seinen Rivalen Fernando Alonso im Renault (Fünfter) und Kimi Räikkönen (McLaren/Sechster) beendete. Er habe ein gutes Gefühl, verkündete der Deutsche.

Allerdings muss Schumacher auch ein Andenken aus Bahrain mitschleppen, auf das er wohl lieber verzichtet hätte: den Motor in seinem Ferrari. Es kursiert das Gerücht, dass Schumachers Triebwerk vor einer Woche sehr stark beansprucht worden sein soll, um das Tempo von Weltmeister Fernando Alonso im Renault mitgehen zu können. Den Preis für diese am Ende erfolglose Jagd könnte Schumacher womöglich an diesem Sonntag bezahlen.

Dem Reglement zufolge muss ein Motor nämlich zwei Rennwochenenden halten. Sollte Schumachers Motor tatsächlich angeschlagen sein, dürfte er jedoch kaum auch noch die Hitze von Sepang überstehen. „Es ist möglich, dass wir vor dem Rennen den Motor wechseln müssen – genau wissen wir das aber spätestens am Samstagabend“, sagte Schumacher. „Ich hoffe natürlich, dass es uns erspart bleibt.“ Schließlich würde ihn das zehn Plätze in der Startaufstellung kosten. Sein Teamkollege Felipe Massa wird diese Erfahrung auf jeden Fall machen müssen – der Motor des Brasilianers ist schon ausgetauscht worden. Auch David Coulthard, in dessen Red Bull ebenfalls ein Ferrari-Triebwerk steckt, musste schon vor Malaysia wechseln.

Es gibt nun drei denkbare Szenarien: Schumacher könnte versuchen, mit dem alten Motor auf voller Leistung um den Sieg mitzufahren, nimmt dabei gleichzeitig aber auch die größere Gefahr eines Ausfalls in Kauf. Oder Ferrari geht auf Nummer sicher und drosselt den Achtzylinder, um zumindest wertvolle Punkte holen zu können. Die dritte Möglichkeit beinhaltet einen vorsorglichen Motorenwechsel, nach dem Schumacher dann von einem hinteren Startplatz voll attackieren würde. Am Freitagabend zeichnete sich eine leichte Tendenz zur Variante drei ab.

Während die Hitze auf der Motorenseite ein Nachteil für Ferrari ist, könnte sie sich auf dem Reifensektor zum Vorteil entwickeln. Denn vieles spricht dafür, dass die Bridgestone-Reifen im Vergleich zu der Michelin-Konkurrenz umso besser funktionieren, je höher die Asphalt-Temperaturen sind. Diesen Umstand kann Schumacher in Sepang vorerst zum letzten Mal ausnutzen, denn in zwei Wochen geht es ins herbstliche Melbourne und anschließend ins kühle Europa.

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