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Fertig zum Abheben. Serge Gnabry erzielte die ersten beiden Tore für die Bayern.

© AFP

Update

Souveräner 3:0-Erfolg beim FC Chelsea: Bayern München kann fürs Viertelfinale planen

Der FC Bayern hat sich im Achtelfinale der Champions League eine perfekte Ausgangsposition für Rückspiel geschaffen. Barcelona spielt 1:1 in Neapel.

Serge Gnabry hat eine besondere Beziehung zu London. Und die hatte er iImmer schon. Als Teenager ist er beim FC Arsenal ausgebildet worden, ehe es ihn zurück in die Heimat zog. In den vergangenen Wochen und Monaten dürfte die Liebe zur Hauptstadt des Vereinigten Königsreichs noch einmal neu entfacht worden sein.

Vor knapp fünf Monaten traf er beim 7:2 des FC Bayern München gegen Tottenham gleich vier Mal, am Dienstagabend legte er gegen den FC Chelsea noch einmal nach. Binnen vier Minuten erzielte er beim 3:0 (0:0) die ersten beiden Tore für den Deutschen Meister und bescherte ihm damit eine perfekte Ausgangsposition für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League. "Wir haben ein exzellentes Auswärtsspiel gemacht", sagte Thomas Müller bei Sky.

Bayern mit der stärksten Elf

Vor einem Jahr hatten die Bayern im Achtelfinale ebenfalls in England antreten müssen – allerdings spielten sie da beim späteren Sieg FC Liverpool und waren eher nicht der Favorit. An der Stamford Bridge war das geringfügig anders. "Wir hatten uns einiges vorgenommen", sagte Müller. "Wir sind mit sehr viel Selbstvertrauen hierhingekommen."

Die Münchner konnten gegen Chelsea ihre mutmaßlich beste Elf aufbieten. Thomas Müller, Kingsley Coman und die am vergangenen Freitag gegen Paderborn gesperrten Verteidiger Benjamin Pavard und Jerome Boateng kehrten in die Startelf zurück. Bayern war sofort darum bemüht, die Londoner unter Druck zu setzen. Die Gäste stellten die aktivere Mannschaft, hatten deutlich mehr Ballbesitz und ließen keinen Zweifel daran, dass sie anders als vor einem Jahr in Liverpool nicht mit einem torlosen Unentschieden zufrieden sein würden. Allein der Sieg zählte.

Schon nach zehn Minuten hatte Coman die erste gute Chance. Doch anstatt den besser postierten Robert Lewandowski anzuspielen, versuchte er es selbst und traf das Außennetz. Die nächsten beiden Gelegenheiten hatte Lewandoswki. Beide Male scheiterte er an Torhüter Willy Caballero. Die Serie des Polen hatte erst einmal Bestand: In sieben K.-o.- Spielen seit Februar 2018, hatte er nicht mehr in der Champions League getroffen. Die schönste Gelegenheit hatte allerdings Thomas Müller. Nach einer Flanke Gnabrys drehte er sich in die Flugbahn des Balles und setzte ihm mit dem Rücken zum Tor an die Latte.

Chelsea, Tabellenvierter der Premier League, verlegte sich aufs Kontern und war zumindest punktuell gefährlich. Nach einer Hereingabe von Mateo Kovacic verfehlte Olivier Giroud nur knapp; kurz vor der Pause ließ Marcos Alonso zunächst Rechtsverteidiger Pavard ins Leere rutschen, sein Schuss war jedoch nicht platziert genug, um Torhüter Manuel Neuer ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

Chelseas Alonso sieht Rot

Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit klärten sich die Dinge dann recht schnell zugunsten der Bayern. Lewandowski blieb zwar zunächst weiterhin torlos, bereitete aber beide Treffer von Gnabry vor. Beim ersten profitierte der Nationalspieler davon, dass Chelseas Kapitän Cesar Azpilicueta vor dem eigenen Strafraum ausrutschte. Nach einem Doppelpass mit Lewandowski vollendete Gnabry zum 1:0 – und nur drei Minuten später schlug er erneut zu.

Gnabry hatte unmittelbar danach sogar die Chance auf 3:0 zu erhöhen, setzte den Ball aber unbedrängt aus knapp zehn Metern über das Tor. Der dritte Treffer blieb Robert Lewandowski vorenthalten, der den Ball nach starker Vorarbeit von Alphonso Davies nur noch über die Linie stupsen musste. Trotzdem wurde es für Bayerns Mittelstürmer noch ein schmerzhafter Abend. Bei einem Konter rammte ihm Marcos Alonso den Ellenbogen ins Gesicht. Nach Intervention des Videoassistenten sah der Spanier dafür die Rote Karte, sodass die Bayern die Partie in den verbleibenden fünf Minuten in aller Gelassenheit zu Ende bringen konnten. (Tsp)

Barça erkämpft Remis in Neapel

Der FC Barcelona hat sich im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League ein Remis beim SSC Neapel erkämpft. Die Katalanen gehen dank des Auswärtstores beim 1:1 (0:1) am Dienstagabend mit einer guten Ausgangsposition in das Rückspiel in Barcelona in gut drei Wochen. Der französische Weltmeister Antoine Griezmann erzielte den Treffer für die Mannschaft des deutschen Fußball-Nationalkeepers Marc-André ter Stegen im Stadio San Paolo (57. Minute).

Zuvor hatte der Belgier Dries Mertens die Süditaliener um den früheren Leipziger Diego Demme in Führung gebracht (30.). Das Team des Ex-Weltmeisters Gennaro Gattuso verteidigte lange Zeit extrem kompakt und ließ die Offensive des spanischen Meisters um den Argentinier Messi zunächst kaum zur Entfaltung kommen. Nach dem Treffer Griezmanns wurden die Katalanen aber offensiv stärker.

Neapel hätte auch nach dem Ausgleich wie auch Barcelona durchaus noch die Chance auf den Sieg gehabt. Ter Stegen rettete seinem Team fünf Tage vor dem Clásico in der Liga gegen den Erzrivalen Real Madrid mit einigen starken Paraden das Remis. Der frühere Münchner und Leverkusener Arturo Vidal sah kurz vor Schluss Gelb-Rot (89.).

Der deutsche Schiedsrichter Felix Brych stellte in der Partie einen Königsklassen-Rekord auf. Der 44 Jahre alte Jurist aus München pfiff im Stadio San Paolo sein insgesamt 57. Champions-League-Spiel. (dpa)

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