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Sport: Spät am Start

Für Jan Ullrich beginnt erst heute die Radsaison

Geraardsbergen - Rudy Pevenage steht mit Freunden vor seiner Villa in der Brusselsestraat in Geraardsbergen. Die Sonne strahlt, das Peloton der Flandern-Rundfahrt rast zwischen der Muur und dem Bosberg wie jedes Jahr an seinem Anwesen vorbei. Pevenage erblickt die Magenta-Trikots der Radrennprofis vom Team T-Mobile, doch seinen persönlichen Freund Jan Ullrich sieht er nicht. Er fehlt, zum letzten Mal.

Jan Ullrich beginnt erst heute nach einer sechsmonatigen Pause die Rennsaison in dem Städtchen St.Hilaire-de-Riez an der französischen Atlantik-Küste. Mit der Sarthe-Rundfahrt hatte der Tour-Sieger von 1997 im Jahr 2003 sein Comeback nach Dopingsperre und Knieproblemen gestartet und war später Zweiter bei der Tour de France geworden. Damals fuhr er noch für das Coast-Team, nun tritt er wieder für das Team T-Mobile an, das wegen Verletzungsproblemen den Start bei der Niedersachenrundfahrt abgesagt hat. Für Ullrich hingegen soll die fünftägige Etappenfahrt zwischen Sarthe und Loire zum Auftakt als gutes Omen für die Saison gelten. „Es ist klar, dass zum Auftakt keine Siege zu erwarten sind“, teilt Ullrich auf seine Homepage mit.

Und wie vor zwei Jahren habe Ullrich mit der gleichen Intensität zwei Monate lang in der Toskana trainiert, beteuert Pevenage. Fast 8000 Kilometer. „Letztes Jahr hat Jan Ullrich nicht so intensiv trainiert“, sagt Pevenage. In diesem Jahr soll wieder einmal alles besser werden.

Zur guten Stimmung bei Ullrich und Pevenage trägt auch bei, dass sich das Verhältnis zwischen dempersönlichen Betreuers und dem Team T-Mobile gebessert hat. So darf Pevenage wenigstens beim Zeitfahren auf der zweiten Etappe in Angers neben Mario Kummer im Begleitauto sitzen. Der Sportdirektor fährt eigens zur Sarthe-Rundfahrt, um Ullrichs Form besser einschätzen zu können. Er hat ihn lange nicht mehr gesehen, in diesem Punkt geht es ihm nicht anders als allen anderen Radsportfreunden.

Hartmut Scherzer

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