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Mit höchstem Einsatz. Schalkes Verteidiger Kyriakos Papadopoulos (blau) und Montpelliers Angreifer Souleymane Camara kämpfen um den Ball. Foto: AFP

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Sport: Späte Ernüchterung

Gegen Montpellier spielt der FC Schalke 04 lange in Überzahl – fängt sich aber kurz vor Schluss den 2:2-Ausgleich ein.

Gelsenkirchen – Es sollte der zweite Sieg im zweiten Spiel und damit ein perfekter Start für den FC Schalke 04 in die Champions League-Gruppenphase werden. Doch Souleymane Camara machte den Schalkern in der 90 Minute einen Strich durch die Rechnung. 2:2 (1:1) hieß es am Ende gegen den Französischen Meister HSC Montpellier und nach dem Auftaktsieg in Piräus musste die Mannschaft von Trainer Huub Stevens einen Rückschlag hinnehmen. Einen weiteren bitteren Beigeschmack hatte die Partie, weil der beste Schalker des Abends, Julian Draxler, sich eine Unterarmfraktur zuzog und in den kommenden Wochen ausfallen wird.

Stevens hatte seiner Mannschaft eine klare Aufgabenstellung für das Spiel gegen die Franzosen mit auf den Weg gegeben. Nach der desillusionierenden zweiten Hälfte bei Fortuna Düsseldorf ging es für die Schalker Profis um Wiedergutmachung. „Ich hoffe, dass die Spieler die richtige Antwort geben können“, sagte Stevens. Dieser Aufforderung konnten sie allerdings nicht wirklich gerecht werden. Die Schalker taten sich lange Zeit sehr schwer, was zum einen an der Verunsicherung lag, die die vergangenen Bundesligapartien mit sich gebracht hatte. Zum anderen trafen sie auch auf einen Gegner, dessen spielerische Qualitäten der Schalker Defensive schwer zu schaffen machte. Karim Ait-Fana nutzte die Verwirrung aus und traf zur Führung der Franzosen. Vor allem Draxler hatten es die Schalker zu verdanken, dass sie schnell wieder zurück im Spiel waren. Der 19-Jährige schien es mit allen Franzosen gleichzeitig aufnehmen zu wollen, scheiterte aber mit zwei gute Möglichkeiten. Nach 26 Minuten hatte sich sein schier unbändiger Wille dann aber durchgesetzt. Nach feinem Pass von Klaas-Jan Huntelaar erzielte er das 1:1.

Wie heiß umkämpft und emotional die Partie in der Folge war, zeigte sich nicht zuletzt in dem verbalen Disput, den sich Huub Stevens mit seinem Kollegen René Girard an der Seitenlinie lieferte. Die Schalker waren Montpellier spielerisch weiterhin unterlegen, waren aber zumindest kämpferisch ein gleichwertiger Gegner. Der Einsatz stimmte an diesem Abend, bis auf einen Kopfball von Kyriakos Papadopoulos spielten sich sich aber keine Torchancen mehr heraus.

Es wäre der Abend des Julian Draxler geworden, aber stattdessen wurde er der Pechvogel des Spiels. Kurz nach Wiederanpfiff ließ er gleich fünf Gegenspieler stehen, Garrey Bocaly konnte ihn nur durch ein Foulspiel stoppen, für das der Franzose die Rote Karte gezeigt bekam, verhindern. Dabei fiel der Schalker Mittelfeldspieler so unglücklich, dass er sich den Unterarm brach. Klaas-Jan Huntelaar verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:1. Im Anschluss hatten die Schalker die Partie im Griff. Sie nutzten ihre Überzahl recht geschickt, ließen allerdings einige große Torchancen ungenutzt. Das bestrafte Camara in der Schlussminute. Jörg Strohschein

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