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Faust auf Tor. Leverkusens Gonzalo Castro bejubelt seinen Treffer zum 2:1. Foto: dpa

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Sport: Spätes Glück für Bayer

Leverkusen liegt nach dem 4:2 gegen Stuttgart weiter auf Rang zwei, der VfB ist unverändert Vorletzter

Bayer Leverkusen hat den VfB Stuttgart mit 4:2 (2:1) geschlagen und bleibt dem FC Bayern im Rennen um Platz zwei und die damit verbundene Direktqualifikation zur Champions League einen Schritt voraus. Für die Stuttgarter hat sich die Lage weiter verschärft, weil auch nach elf Auswärtsspielen in dieser Saison nur ein einziger Sieg in der Bilanz geführt wird.

Stefan Reinartz mit einem Kopfball und Stefan Kießling nach einem Konter in der Nachspielzeit stellten mit späten Treffern den 13. Saisonsieg für Leverkusen her. Zuvor hatten in dem Duell der beiden Teams, die am Donnerstag noch in der Europa League beschäftigt waren, Kießling und Gonzalo Castro für die Gastgeber sowie Martin Harnik und Zdravko Kuzmanovic für Stuttgart getroffen.

Die Leverkusener hatten in der zweiten Hälfte mehrmals Glück, dass sie vor 28 851 Zuschauern nicht in Rückstand gerieten, denn Shinji Okazaki und Cacau mit einem Pfostenschuss vergaben ausgezeichnete Tormöglichkeiten für den Tabellenvorletzten. Die Einwechslungen von Stürmer Eren Derdiyok, Sven Bender und Michael Ballack, der in der 66. Minute kam, führten nur zu geringem Qualitätszuwachs bei Leverkusen, das schließlich zu einem unverdienten Erfolg kam.

Für Bruno Labbadia war es eine Rückkehr an den Rhein, denn in der Saison 2008/09 war Bayer für den gebürtigen Darmstädter die erste Station als Bundesliga-Trainer. Allerdings endete das Engagement vorzeitig nach nur einer Spielzeit, weil er mit Bayer nach gutem Saisonstart noch die Europapokal-Teilnahme verpasste. In Stuttgart wird die Aufgabe für Labbadia als dritter VfB-Cheftrainer in dieser Saison nun noch schwieriger. Schwächer als die Schwaben ist auswärts nur der 1. FC Köln.

Trainer Jupp Heynckes vertraute bei Leverkusen der Formation, die zuletzt auch das Stammpersonal gebildet hatte. Beide Mannschaften traten im 4-2-3-1-System an. Bei Bayer fehlte Ballack zunächst wie schon vor einer Woche beim Sieg in Frankfurt. Nachdem der 34-Jährige wegen einer Kniereizung einige Tage mit dem Training ausgesetzt hatte, gehörte er aber anders als in Charkow dem Kreis der Reservespieler an. Leverkusen spielte lange gefällig und ging durch Kießling in dessen 200. Bundesligaeinsatz und Castro zweimal zur Führung. Stuttgart bot, angetrieben von der Seitenlinie von Labbadia und Manager Fredi Bobic, kämpferisch eine überzeugende Leistung. Mit dem aus Dortmund geholten Spielmacher Tamas Hajnal erhielt das Spiel erneut mehr Struktur. Bei den Toren half die Defensive der Leverkusener kräftig mit. Zunächst patzte Stefan Reinartz beim Harnik-Ausgleich, beim 2:2 von Kuzmanovic sah René Adler nicht wirklich gut aus, als er war den Fernschuss zwar mit den Fäusten touchierte, ihn aber nicht aus dem Torwinkel befördern konnte. Stuttgart hätte gegen den Tabellenzweiten einen Punkt verdient gehabt.

Dazu muss Labbadia zwischen den Spielen im Abstiegskampf sein Personal auf die Europa League einstimmen, wo sein Team mit 1:2 bei Benfica Lissabon verlor. Nach dem Rückspiel am Donnerstag muss der VfB am Sonntag in der Bundesliga erneut auswärts in Frankfurt antreten. Die Leverkusener holten sich unter der Woche mit einem 4:0 bei Metalist Charkow in der Ukraine Selbstbewusstsein, das sie aber im Laufe der Partie gegen Stuttgart zu verlieren schienen.

Gregor Derichs[Leverkusen]

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