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Spanien: Barcelona verliert gegen Celta Vigo

Während Erzrivale Real auf Wolke sieben schwebt, gerät der FC Barcelona plötzlich ins Straucheln. Nach einer historischen Pleite ist bei den Katalanen von Krise die Rede. Im Champions-League-Duell bei Ajax stehen Messi & Co. am Dienstag mit dem Rücken zur Wand.

Auf der Tribüne schlug Ex-Profi Carles Puyol die Hände über dem Kopf zusammen, nach dem Abpfiff gab es sogar Pfiffe gegen Superstar Lionel Messi. Eine Woche nach dem 1:3 im Clásico bei Real Madrid stürzte der FC Barcelona durch eine historische 0:1-Heimpleite gegen Celta de Vigo nicht nur von der Tabellenspitze der spanischen Fußball-Liga, sondern gleich auch in die Krise. „Was für eine Ohrfeige!“, titelte „Sport“ am Sonntag. Die Zeitung verglich das Team mit einem „Huhn ohne Kopf“ und stellte lapidar fest: „Wenn man so spielt, wird man nichts gewinnen“.  Dass Erzrivale Real mit den Weltmeistern Toni Kroos und Sami Khedira so erfolgreich und vor allem so schön wie seit langem nicht mehr spielt, beim 4:0 in Granada eine weitere Gala zelebrierte und am 10. Spieltag mit 24 Punkte Barcelona (22) erstmals überflügelte, trägt nicht gerade zur Beruhigung der Katalanen bei. „Ich bin stinksauer!“, schimpfte Barcelona-Coach Luis Enrique.

Vor 71 500 Zuschauern trafen die Hausherren durch Messi und Neymar im Camp Nou vier Mal Pfosten und Latte, Gäste-Torwart Sergio hielt zudem mit tollen Paraden seinen Kasten sauber. Und Larrivey machte nach Hackenpass von Nolito (54.) die Sensation - den ersten Liga-Sieg Vigos bei Barça - perfekt. Zwei Liga-Schlappen in Serie hatte es zuletzt 2009 gegeben, damals war der Titel aber bereits unter Dach und Fach. Und noch etwas: Trotz des südamerikanischen Superangriffs Messi-Neymar-Luis Suárez schafften die Blau-Roten vor eigenem Publikum erstmals seit 2011 und nach 56 Ligaspielen kein Tor.  Messi traf schon zwei Spiele nicht mehr und muss mit 250-Liga-Toren weiter auf die Einstellung der seit den 1950er Jahren vom Telmo Zarra gehaltenen Allzeit-Torjägerbestmarke (251) warten.

Von einem „Zarra-Fluch“ ist bei katalanischen Medien bereits die Rede.  Abwehrchef Javier Mascherano meinte: „Wir haben schlecht gespielt, das ist besorgniserregend.“ „Hitzkopf“ Luis Enrique setzte seinen Stars so etwas wie ein Ultimatum: „Es liegt nun an den Spielern, sich aufzuraffen und am Dienstag bei Ajax zu gewinnen.“ Beim High Noon in Amsterdam stehen Messi & Co. mit dem Rücken zur Wand. Nicht nur, dass es bei einer erneuten Pleite in der Champions League eng werden könnte. Gegen Vigo wurde Gerard Piqué auf die Tribüne verbannt, weitere Stars könnten dem Gatten von Pop-Queen Shakira folgen. Laut Medien wird sogar ein Verkauf von Piqué und auch von Messi erwogen.

Real schwebt unterdessen auf Wolke sieben. Gegen Granada wurde der elfte Sieg in Serie, der siebte in der Liga, gefeiert. In seinem 700. Pflichtspiel traf Ronaldo schon nach drei Minuten zum 448. Mal, in der Liga erhöhte der Portugiese sein Tor-Konto auf 17. Das hatte in Spanien vor ihm niemand geschafft. Per Hackenpass bereitete der Weltfußballer auch das 3:0 durch Karim Benzema (54.) vor. James Rodríguez erzielte die restlichen Tore (31./86.). Die Königlichen, die am Dienstag mit einem Sieg gegen den Liverpool den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der Champions League perfekt machen können, werden mit Lob überhäuft: „Ein neuer Augenschmaus“ (El País) und „Reals Fiesta geht weiter“ (AS) hieß es. Die Spieler lassen sich von der Euphorie anstecken. „Wir sind in unglaublicher Form, mit Toni (Kroos) spielen wir jedes Mal besser“, tönte Luka Modric.

Im Kampf um den ersten Primera-División-Titel seit 2012 darf sich der Champions-League-Sieger aber nicht nur auf Barça konzentrieren. La Liga ist so spannend wie selten zuvor. Meister Atlético Madrid besiegte den FC Córdoba mit 4:2 und ist mit 23 Zählern nun ebenfalls vor Barça. Ex-Bayern-Stürmer Mario Mandzukic steuerte in der 62. Minute einen Treffer bei. Die Sensationsteams von Sevilla (22) und Valencia (20), die am Sonntag bei Athletic Bilbao (12.00) und Villarreal (17.00) antraten, mischen ebenfalls vorne munter mit.(dpa)

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