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Spanien: Real Madrid überholt Barca

Drei Tage nach dem Aus in der Champions League hat der FC Barcelona auch der spanischen Fußballmeisterschaft fast schon adiós gesagt.

Das Team um Lionel Messi leistete sich beim Außenseiter FC Granada eine überraschende 0:1-Schlappe, fiel in der Liga hinter Atlético und Real Madrid auf den dritten Platz zurück und hat nur noch Außenseiterchancen auf die erfolgreiche Titelverteidigung.

„Barça wirft in Granada den Titel weg“, schrieben die Fachblätter „Sport und „El Mundo Deportivo“ gleichlautend. Real errang einen ungefährdeten 4:0-Sieg über den Abstiegskandidaten UD Almería und liegt bei fünf ausstehenden Spielen einen Punkt vor Barcelona.

Wer von den Katalanen nach dem Scheitern an Atlético im europäischen Elitewettbewerb eine Trotzreaktion erwartet hatte, wurde enttäuscht. Der viermalige Weltfußballer Messi, der schon beim 0:1 in Madrid teilnahmslos und lethargisch wirkte, trat auch in Granada wenig in Erscheinung. „Messi ist in besorgniserregender Weise in eine Phase des Schlafwandelns getreten“, meinte die Zeitung „La Vanguardia“.

„Barça gleicht einem Zombie-Team, das lauter Ohrfeigen einsteckt und sich dagegen nicht wütend zur Wehr setzt.“ Vor einer Woche hatte der FC Barcelona sich noch Hoffnungen auf das begehrte Triple gemacht. Nun laufen Messi & Co Gefahr, binnen einer Woche alle drei Titel zu verspielen: Nach dem Ausscheiden aus der Champions League und dem Rückschlag im Titelkampf der Liga treten die Katalanen an diesem Mittwoch im Finale um den spanischen Pokal gegen Real Madrid an.

In Granada nutzte der Franzose Yacine Brahimi in der 15. Minute einen Konter zum Siegtreffer der Andalusier. Barça kontrollierte das Spiel und stellte mit 86 Prozent Ballbesitz einen Ligarekord auf, konnte aber keinen Treffer erzielen. Granadas Ersatzkeeper Orestis Karnezis machte mit seinen Reflexen mehrere Torchancen der Katalanen zunichte.

Der Grieche schien deshalb fast ein schlechtes Gewissen zu haben. „Ich habe dem FC Barcelona den Meistertitel nicht gestohlen, sondern nur meinen Job gemacht“, betonte der Torwart, der in seiner Heimat zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft gehört.

„Granada spielte um sein Überleben in der Primera División, und das sah man auch“, konstatierte das Sportblatt „Marca“. „Barça spielte um den Titel, aber davon war nichts zu spüren.“ Das 0:1 war die erste Niederlage der Katalanen gegen Granada seit 42 Jahren. „Die Blau-Roten verabschieden sich wie ein Nobody vom Titelkampf, resigniert und machtlos“, meinte die Zeitung „El País“.

Bei Real Madrid, Halbfinalgegner des FC Bayern in der Königsklasse, schlüpfte Angel di María in die Rolle des verletzten Cristiano Ronaldo. Der Argentinier, der am Dienstag beim 0:2 bei Borussia Dortmund noch stark enttäuscht hatte, schoss die Madrilenen in der 27. Minute gegen UD Almería in Führung und war der beste Spieler auf dem Platz. Die übrigen Treffer für Real erzielten Gareth Bale (52.), Isco (55.) und Alvaro Morata (84.).. (dpa)

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