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Sport: Spanier außer sich vor Wut über Entscheidung für Portugal

Ein überraschender Sieger, drei zornige Verlierer und Gastgeber Egidius Braun als Sündenbock. Die Vorkommnisse bei der Vergabe der EM 2004 am Dienstag gaben dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) einen Vorgeschmack darauf, was ihn am 6.

Ein überraschender Sieger, drei zornige Verlierer und Gastgeber Egidius Braun als Sündenbock. Die Vorkommnisse bei der Vergabe der EM 2004 am Dienstag gaben dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) einen Vorgeschmack darauf, was ihn am 6. Juli kommenden Jahres bei der Vergabe der Weltmeisterschaft in Zürich erwartet. Das unerwartete Votum für Portugal machte deutlich, dass sich im Machtkampf der Sportfunktionäre nicht immer die beste Bewerbung durchsetzt. Zudem geriet Braun siebeneinhalb Monate vor dem erhofften WM-Zuschlag für Deutschland auf dem glatten Diplomaten-Parkett des mondänen Aachener Dorint-Hotels "Quellenhof" in "Rutschgefahr".

"Die von Braun vorgetragenen Begründungen sind unerträglich. Sich hinzustellen und vor 300 Leuten zu behaupten, Portugal habe bessere Stadien, bessere Verkehrsmöglichkeiten und eine bessere Infrastruktur, ist unglaublich. Das ist eine Beleidigung für Spanien. Er sollte die Leute nicht betrügen", schimpfte Gerardo Gonzales Otero, der Generalsekretär des spanischen Fußball-Verbandes. Und auch die spanische Presse hatte den Schuldigen für die Favoriten-Niederlage schnell ausgemacht: "Die Begründungen von Braun lösten Verwunderung aus. Es fehlte nur noch, dass er gesagt hätte, Portugal sei größer als Spanien."

Vorwürfe, er habe mit seiner Politik im Vorfeld der EM-Vergabe hinter den Kulissen deutsche WM-Interessen vertreten, wies der EM-Kommissions-Vorsitzende Braun entschieden zurück. "Ich kann mich doch nicht als Vorsitzender einer internationalen Kommission hinstellen und fragen, was kommt für mich dabei heraus. Meine Aufgabe ist es, neutral zu bleiben. Das ist eine Frage des Charakters." Moderater, aber nicht minder zornig fielen die Reaktionen der unterlegenen Doppelbewerber in Österreich und Ungarn aus. "Es gab in der Begründung von Braun für die Portugiesen keinen Punkt, den wir nicht auch erfüllt hätten", kritisierte Österreichs Fußballchef Beppo Mauhart.

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