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Grund zum Jubel: Der FC St. Pauli steht nach 18 Spielen auf Platz eins vor dem Überraschungsteam Darmstadt 98.

© imago images/Philipp Szyza

Spannung in der 2. Liga: Die Chancen der Top-Teams im Aufstiegsrennen

Die 2. Liga setzt am Wochenende ihr Aufstiegsrennen fort. Bislang halten St. Pauli und Darmstadt die Topplätze besetzt. Aber auch andere Teams haben Chancen.

Was der Bundesliga weitgehend fehlt, gibt es eine Etage tiefer Woche für Woche: die Spannung auf den Spitzenplätzen. Der FC St. Pauli, letztmals in der Saison 2010/2011 erstklassig, steht nach 18 Spielen auf Platz eins vor dem Überraschungsteam Darmstadt 98. Dahinter reihen sich die Schwergewichte wie der Hamburger SV (3.), Schalke (4.) und Bremen (7.) ein. Nicht chancenlos sind der 1. FC Nürnberg (5.), der 1. FC Heidenheim (6.), Jahn Regensburg (8.) und der SC Paderborn (9.). Wie ist die Lage bei den Top-Kandidaten vor der Fortsetzung der Saison am Wochenende?

FC St. Pauli (1./36 Punkte, 37:23 Tore)

Der FC St. Pauli ist deutlich stabiler als in den Vorjahren. Trainer Timo Schultz hat die Mannschaft vom Abstiegskandidaten zum Tabellenführer veredelt. „Ich glaube nicht, dass wir einbrechen werden“, sagt Schultz. Sollten es die Hamburger in die Bundesliga schaffen, wäre es eine Rückkehr in die Erstklassigkeit nach elf Jahren. Bisher haben sie den Aufstieg fünfmal geschafft. Das Team lebt von der Heimstärke: acht Spiele, acht Siege. Auswärts ist es eher Mittelmaß: zehn Spiele, drei Siege. St. Pauli baut auf die Erfolgsgaranten wie Torjäger Guido Burgstaller (14 Tore) und Daniel-Kofi Kyereh (5 Tore/10 Vorlagen), einen der Top-Offensivspieler der Liga. Vom Stadtnachbarn HSV will Schultz „nichts lernen“, meint aber großzügig: „Ich hätte auch nichts gegen einen Doppel-Aufstieg.“

SV Darmstadt 98 (2./35 Punkte, 41:20 Tore)
Zwischen 2013 und 2015 stieg „98“ von der dritten Liga bis in die Bundesliga auf. Nun klopfen die Südhessen erneut oben an. Die Lilien sind als Tabellenzweite das Überraschungsteam der ersten 18 Spieltage. Es wird längst über die Rückkehr ins Oberhaus gesprochen. „Es ist schwierig, um dieses Thema herumzureden“, räumt Trainer Torsten Lieberknecht ein. Man wolle einfach an die bisherigen Leistungen anknüpfen und den Fans weiter Spaß und Freude bereiten.

„Alles andere wird ein Nebenprodukt sein, das wir vielleicht irgendwann nicht mehr aufhalten können.“ In Phillip Tietz und Luca Pfeiffer hat das Team zwei Torgaranten, beide trafen bisher je zwölf Mal. Passend zum Aufschwung schreitet der Umbau des Stadions am Böllenfalltor für 47 Millionen Euro voran und soll im Sommer abgeschlossen werden.

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Hamburger SV (3./30 Punkte, 31:18 Tore)
Mit dem Wort Aufstieg fremdelt der Tabellendritte HSV diesmal. Die vergangenen drei Spieljahre, als den Norddeutschen regelmäßig in der zweiten Saisonhälfte die Puste ausging, gelten als Warnung. Jetzt lautet die Beschreibung dessen, was kommen soll: „Entwicklung der Mannschaft“. Sportdirektor Michael Mutzel sieht den einstigen Bundesliga-Dino „wesentlich stabiler“ als in den Vorjahren und befürchtet in der Restsaison nicht den üblichen Rückfall. Der HSV ist das abwehrstärkste Team der Liga mit nur 18 Gegentoren und zwei Niederlagen, dominanter Spielweise und starken Alternativen auf der Bank. Wenig erstligareif sind: die meisten Unentschieden der Liga (9) und Schludrigkeit vorm Gegnertor.

FC Schalke 04 (4./30 Punkte, 34:23 Tore)
Der Revierklub ist mittlerweile angekommen in der Zweiten Liga und hat sich mit Platz vier eine Ausgangsposition erarbeitet, die alle Möglichkeiten offen lässt. Trainer Dimitrios Grammozis hat nach einem Stotterstart und einem großen Umbruch die Mannschaft auf Kurs gebracht. Eine Serie mit sechs Siegen aus sieben Spielen brachte die Schalker nach vorn. Daran hatte auch Simon Terodde mit seinen zwölf Toren in 14 Spielen großen Anteil. Nach einer Verletzungspause seit November steht der Zweitliga-Rekordtorjäger beim Neustart gegen Holstein Kiel wieder zur Verfügung. Nicht optimal hingegen war, dass das Winter-Trainingslager in der Türkei kurzfristig abgesagt werden musste.

Werder Bremen (7./29 Punkte, 32:25 Tore)
Als die Impfpass-Affäre des Ex-Trainers Markus Anfang im November Werder Bremen erschütterte, dachten viele: Von diesem Skandal wird sich der Traditionsclub im Jahr des Bundesliga-Abstiegs und vieler anderer Turbulenzen nicht erholen. Doch sportlich reift immer mehr die Erkenntnis, dass der Trainer nun Ole Werner (zuvor Holstein Kiel) heißt und ein Glücksfall für Werder ist. Der 33-Jährige hat den Aufstiegskandidaten stabilisiert und ihn wieder bis auf einen Punkt an den Relegationsplatz herangeführt. Was Werner Sorgen macht: Hinter einer starken Startelf ist das Leistungsgefälle im Team groß. Und Werder darf sich bei sechs Punkten Rückstand auf Platz zwei nicht mehr viele Ausrutscher erlauben. (dpa)

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