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Sport: Spaß an Titeln und Medaillen

Heidemann will ihren WM-Titel verteidigen

Antalya - Clever, eloquent, erfolgreich – Britta Heidemann ist nicht nur auf den Planchen der Fechtwelt eine Klasse für sich. Diese Frau strahlt gnadenloses Selbstvertrauen aus, macht fast alles mit, was ihr medial abverlangt wird. Im Bonner Leistungszentrum posiert sie auf Socken für eine TV-Kamera, im Kölner Rosenmontagszug ist sie mit von der Partie, in China ist sie ein Star, redet in der Landessprache mit ihren dortigen Fans und dolmetscht für das Fußball-Nationalteam. Ganz nebenbei hat sie gerade ihr Diplom in Regionalwissenschaften Ostasien mit der Note 1,7 bestanden. Die beste Degenfechterin der Welt ist omnipräsent.

Britta Heidemann ist selbstbewusst genug, ihren eigenen Erfolg mit dem eines der erfolgreichsten deutschen Sportler überhaupt zu vergleichen. „Das ist so, als ob Michael Schumacher in einer WM-Saison alle Rennen gewinnt“, sagt die 26-Jährige. Weltmeisterin 2007, Olympiasiegerin 2008, Europameisterin 2009 – so lauten ihre Stationen. „Was ich erreicht habe, ist außergewöhnlich in der Fechtgeschichte“, sagt sie. „Ich hätte nach Olympia nicht gedacht, dass es so schnell geht, wieder das Feuer entzünden zu können.“ Mit diesem Feuer startet Britta Heidemann in dieser Woche in die Weltmeisterschaften im Urlaubsparadies Antalya in der Türkei. Angst jage ihr ihre Rolle als Titelverteidigerin nicht ein. Allenfalls Respekt, weil ja nun alle die nächste Goldmedaille von ihr erwarten. „Ich kann das verstehen“, sagt Britta Heidemann. „Ich habe ja, statistisch gesehen, alle geschlagen mit meinen drei Titeln hintereinander.“ Jedoch müsse sie schon einen sehr guten Tag haben, damit das erneut gelinge.

Und auch wenn es diesmal nicht klappt mit der Goldmedaille – für Britta Heidemann wäre das nicht so dramatisch. Auch neben dem Sport läuft es für Heidemann perfekt, die als Freiberuflerin Vorträge über mentale Stärke hält und deutsche Unternehmen berät, die in China investieren wollen. Sie hat das Glück, dass sie als eine der wenigen Fechterinnen derzeit von ihrem Hauptberuf sogar leben kann.

Und zwar so gut, dass sie sicher bis zu den Olympischen Spielen in London 2012 weitermachen möchte. „Über 2012 hinaus habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, sagt sie. Eines indes will sich Britta Heidemann inständig bewahren: „Ich habe gerade richtig Spaß an allem“ – vor allem an Titeln und Medaillen.dpa

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