zum Hauptinhalt

Sport: Spaß oder Spott

Hertha BSC tritt heute bei Bayer Leverkusen an, der zweitschwächsten Heimmannschaft

Von André Görke und

Michael Rosentritt

Berlin. Die Zahlen sprechen für Hertha BSC. Von den 13 Bundesliga-Heimspielen, die Herthas heutiger Gegner Bayer Leverkusen in der laufenden Saison bestritten hat, gewannen die Rheinländer drei. Und von den sechs Auftritten in der Champions League gar nur zwei. Leverkusens Bilanz in der Bayarena ist gespenstisch.

Es reichen Basiskenntnisse der Mengenlehre, um zu erkennen: Selten war es so leicht, in Leverkusen zu gewinnen. Hertha kann eigentlich nur verlieren. Ein Sieg der Berliner wäre das von allen Seiten erwartete Ereignis. Im Falle einer Niederlage würden sie sich zum Gespött machen. Genau darin sieht Hertha ein Problem für das Spiel gegen den Tabellen-17. der Bundesliga. „Es darf kein Leichtsinn reinkommen“, sagt Trainer Huub Stevens und will das als warnendes Signal an sein Personal verstanden wissen. Eventuelles Vorfühlen, wie es denn wäre, wenn Hertha gewönne, hatte der niederländische Coach ausdrücklich verboten. Man habe sich damit schon mehrmals vertan. Oft genug versagten den Spielern die Nerven, wenn Hertha sich in der gehobenen Gesellschaft der Liga hätte festsetzen können. „Das sollte uns Warnung genug sein“, sagt Stevens. Die momentane Ausgangslage sei nicht so einfach, wie sie zunächst erscheine. Der Trainer macht deutlich, dass ihm die 14-tägige Pause wegen des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft am vergangenen Sonnabend in Nürnberg ungelegen kam. Davor nämlich hatte Hertha so etwas wie Witterung auf die Champions-League- Ränge aufgenommen. Erstmals in dieser Saison hatten die Berliner dreimal in Folge gewonnen. „Man muss vermeiden, dass eine zufriedene Stimmung aufkommt“, sagt Dieter Hoeneß. Herthas Manager verweist zudem auf die Aufbruchstimmung in Leverkusen, die sich nach der Verpflichtung von Jürgen Kohler breit gemacht habe.

Wenn das Länderspiel von Nürnberg etwas Gutes hatte, dann, dass Marko Rehmer sich warm spielen konnte. Beim 1:1 gegen Litauen war Herthas Abwehrspieler eine Halbzeit lang zum Einsatz gekommen. Denn fraglich ist nach wie vor der Einsatz von Dick van Burik. Der Niederländer hatte sich vor einigen Tagen einen Anriss des Außenbandes im Sprunggelenk zugezogen. „Es war gut, dass Marko 45 Minuten gespielt hat. Ich finde schon, dass er einen frischen Eindruck hinterlassen hat. Marko ist natürlich eine Alternative“, sagt Stevens. Fraglich ist ebenso der Einsatz von Luizao. Die Alternative zum ihm ist sein Landsmann Alex Alves. Der war zuletzt wegen Gewichtsproblemen aufgefallen. Mittlerweile sprechen die Zahlen auch für ihn. Stevens: „Er hat abgenommen.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false