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Sport: Spekulationen über Saisonende - der Ferrari-Pilot hat das "Training übertrieben"

Der Held frustriert, der Präsident bestürzt, die Tifosi entsetzt: Die unendliche Geschichte um das Comeback-Drama des Michael Schumacher hat eine Welle des Mitleids ausgelöst und Spekulationen um ein komplettes Saison-Aus neue Nahrung gegeben. Nach drei gescheiterten Anläufen für eine Rückkehr in die Formel-1- Weltmeisterschaft muss sich der 30-Jährige angesichts seiner sichtlich desolaten Gesundheit neu orientieren.

Der Held frustriert, der Präsident bestürzt, die Tifosi entsetzt: Die unendliche Geschichte um das Comeback-Drama des Michael Schumacher hat eine Welle des Mitleids ausgelöst und Spekulationen um ein komplettes Saison-Aus neue Nahrung gegeben. Nach drei gescheiterten Anläufen für eine Rückkehr in die Formel-1- Weltmeisterschaft muss sich der 30-Jährige angesichts seiner sichtlich desolaten Gesundheit neu orientieren. "Am Sonntag gehe ich zum Arzt. Und dann werde ich genau das tun, was mir die Ärzte sagen", sagte Schumacher. Über den nächsten Einsatz könne man nur spekulieren, sagte Schumacher.

Sogar die Konkurrenz litt mit. "Ich kann seine Enttäuschung verstehen. Aber die Gesundheit geht vor", erklärte der Mönchengladbacher Heinz-Harald Frentzen am Donnerstag bei den Testfahrten in Monza. "Eigentlich ist die lange Pause normal. Es war ohnehin unglaublich, wie Michael in Mugello schon wieder fahren konnte", meinte der schottische Silberpfeil-Pilot David Coulthard. "Trotzdem: Danke, Schumi", titelte die italienische Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" am Tag nach der Absage.

Nur WM-Aspirant Eddie Irvine sah die Sache gewohnt pragmatisch: "Mit ihm wäre es besser gewesen. Aber wenn er nicht kann, kann er nicht." Der Nordire, Zweiter der WM-Wertung hinter Mika Häkkinen, wird nach Informationen von brasilianischen Zeitungen im kommenden Jahr für den neuen Steward-Ford-Rennstall "Jaguar" fahren. Dafür, so berichten "O Globo" und "Folha", soll der Brasilianer Rubens Barrichello neuer Teamgefährte von Schumacher werden.

Schumacher gab erstmals ehrlich zu: "Es ist schon frustrierend. Einerseits sieht man sein eigenes Auto rumfahren und kann nicht drinsitzen. Andererseits fällt es schwer, unter diesen Umständen zu trainieren und seine Fitness zu erhalten." Die Untätigkeit kann der Kerpener, ein Mustersportler und Energiebündel, kaum ertragen: "Ich war immer fit in meinem Leben, konnte alles machen. Jetzt nicht mehr." Offenbar hatte er seinen Körper zwingen wollen und dabei vieles überstürzt: "Ich habe das Training zu weit getrieben und musste dann wieder einen Schritt zurück."

Nicht nur den allseits als Rückkehr-Termin avisierten Großen Preis von Italien als Heim-Grand-Prix von Ferrari in der kommenden Woche in Monza muss Schumacher streichen, sondern voraussichtlich auch sein Heim-Rennen am 26. September auf dem Nürburgring. Womöglich kann der Rheinländer danach am 17. Oktober beim vorletzten Saisonrennen in Malaysia antreten. Doch er machte am Mittwochabend bei seiner Pressekonferenz in Monza einen ernüchterten Eindruck. "Ich will mich jetzt in aller Ruhe erholen. Danach komme ich zurück - wann auch immer." Auf die Frage, ob nun das Hirn oder das Herz entschieden hätte, meinte Schumacher: "Das Herz und das Hirn hatten die gleichen Gedanken, aber leider machte das Bein nicht mit."

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