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Borussia Dortmund muss nach den massiven Beleidigungen gegen RB Leipzig seine Südtribüne für die Partie gegen den VfL Wolfsburg sperren.

© dpa

Sperrung der Südtribüne: BVB muss gegen Wolfsburg ohne seine Wand spielen

Beim Heimspiel von Borussia Dortmund bleibt die Südtribüne als Folge der Schmähungen den den RB Leipzig leer. Den BVB stellt das vor etliche Herausforderungen.

Valérien Ismaël ist nicht böse, dass seine Mannschaft gerade an diesem Samstag im Dortmunder Stadion antreten muss. „Falls es jemals einen guten Zeitpunkt gab, in Dortmund zu spielen, dann ist dieser vielleicht jetzt“, sagt der Trainer des VfL Wolfsburg. Die Stimmung am Samstag wird eine besondere sein, die gastgebende Borussia muss auf Tausende ihrer treuesten Fans verzichten. Weil beim vergangenen Heimspiel der Borussia gegen RB Leipzig etliche Schmähplakate zu sehen waren, muss die rund 25.000 Zuschauer fassende Südtribüne des Stadions, die „gelbe Wand“, laut einem Urteil des Deutschen Fußball-Bundes gegen den VfL leer bleiben.

Diese Tatsache stellt den BVB vor einige Herausforderungen. Für die Spieler wird es sicher eine ungewohnte Atmosphäre geben, zumal viele Dortmunder Fans darüber nachdenken, aus Solidarität mit den Ausgeschlossenen ebenfalls zuhause zu bleiben. Aber auch organisatorisch kommt einiges auf die Borussia zu. Die Eintrittskarten für die größte Stehplatztribüne Europas sind deaktiviert. Zudem werden mehr Ordner als bei anderen Spielen eingesetzt. Sie werden zumeist an den Zugängen zur Südtribüne postiert und sollen verhindern, dass Fans trotz des Verbots auf die Südtribüne gelangen.

Dauerkarteninhabern wird der Betrag erstattet

Der BVB erstattet allen Fans, die erwiesenermaßen nicht zu den Tätern der Vorkommnisse rund um das Leipzig-Spiel gehören, den Eintrittspreis. Dauerkarteninhabern wird innerhalb der nächsten Wochen der Betrag erstattet. Tageskartenkäufer erhalten eine Karte für das letzte Bundesliga-Heimspiel dieser Saison am 20. Mai gegen Werder Bremen. Auch die Polizei stellt sich auf einen unruhigen Tag ein. Obwohl weniger Zuschauer im Stadion sein werden, wurde die Partei als Risikospiel eingestuft, mehr Beamte als sonst sind im Einsatz. Noch ist nicht absehbar, wie sich die Fans verhalten. Nach Kenntnis der Polizei und des Vereins sind bisher keine besonderen Aktionen geplant. Man wolle aber auf alles vorbereitet sein, sagte ein Polizeisprecher den „Ruhr Nachrichten“.

Das Stadion ist ausverkauft, von den gut 81 000 Plätzen werden aber nur 56 903 besetzt sein. 1700 Fans werden aus Wolfsburg erwartet. Die Dortmunder Kneipen dürften von der Sperrung der Südtribüne profitieren. So wollen viele Fanklubs von außerhalb der Stadt, die ihre Busse längst gebucht hatten, trotz des Verbots anreisen und sich das Spiel in einer der vielen Gaststätten vor Ort ansehen.

Am Freitag teilte Borussia Dortmund zudem mit, dass der Klub nach den Vorkommnissen beim Spiel gegen Leipzig 61 Tatverdächtigte identifiziert hat. Demnach konnten die Personen mit Hilfe hochauflösender Stadionkamera-Bilder ermittelt werden. Außerhalb des Stadions hatten BVB-Fans zudem Gäste-Fans mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen und zehn Personen verletzt. Diese Vorfälle werden von Polizei und Staatsanwaltschaft untersucht. Tsp/dpa

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