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Sport: Spiel der Giganten

Der Machtkampf in der Formel 1 wird härter

Schanghai - Die Formel 1 in Schanghai – das war eine Leistungsschau der Gigantomanie. Ultramoderner Kurs, sündhaft teure Investitionen, Spitzenteams, die größten Wert auf eine glitzernde Fassade bei ihrer Präsentation legen. Aber während der Erfolg der Formel 1 ohne die Finanzkraft der Hersteller gar nicht mehr möglich wäre, drängt Max Mosley, der Präsident des Welt-Motorsportverbands Fia, auf Kosteneinsparungen. Und es sieht so aus, als wollte er Mercedes, BMW und Honda aus der Formel 1 drängen. In Schanghai attackierte er die Gegner seiner geplanten Motorenreform – die Motoren mit nur noch acht statt zehn Zylindern vorsieht – heftig. „Wenn diese Hersteller juristisch versuchen, die 3-Liter-V-10-Motoren zu halten, sich damit durchsetzen und dann verunglückt ein Fahrer tödlich in einem dieser Autos, sind sie dafür haftbar“, sagte er.

Natürlich wehren sich die Betroffenen. „Wir würden nie unsere Fahrer bewusst einem höheren Risiko aussetzen", sagen sowohl Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug als auch McLaren-Teamchef Ron Dennis. „Wir möchten nur darauf hinweisen, wie viel Geld wir schon in eine Verbesserung der Sicherheit investiert haben. Dass die Rundenzeiten in diesem Jahr schneller wurden, lag doch nicht an der Motorleistung, sondern an Reifen und Aerodynamik“, sagte Haug. Außerdem hätten die meisten Unfälle in dieser Saison nicht zu hohe Geschwindigkeit, sondern technische Defekte wie Reifenschäden als Ursache gehabt.

Viele Formel-1-Experten vermuten, dass Mosley, in Verbindung mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, etwas ganz anderes beabsichtigt: Er wolle bestimmte Teams schwächen, die zu hohe Forderungen an die Fia stellten und schwächere Teams stärken, die der Weltverband dann leichter kontrollieren könne und die der Fia wenig Probleme bereiten würden.

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