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Spiel gegen Balingen: Sogar der Torhüter trifft beim 31:25-Sieg der Füchse

Die Füchse sahen schon wie der überraschende Verlierer aus. Doch am Ende konnten die Zuschauer einen deutlichen Erfolg feiern - mit spektakulären Einlagen.

Eigentlich lief alles für den HBW Balingen-Weilstetten, doch Trainer Rolf Brack wollte kurz vor der Halbzeit noch mehr. Beim 12:11 für sein Team im Bundesligaspiel bei den Füchsen Berlin ließ er seinen Sohn Daniel ein orangenes Leibchen überziehen und beorderte ihn im Angriff als siebten Feldspieler auf das Parkett der Max-Schmeling-Halle. Mit dieser taktischen Variante kamen die Berliner überhaupt nicht zurecht. Eine starke Abwehr hätte ihnen die Chance eröffnet, mit einem Weitwurf ins leere Balinger Tor zu treffen, aber dafür waren die Gäste noch zu clever. Vorn warfen sie in Überzahl noch zwei Tore, und danach sprintete jedesmal ihr Torhüter an seinen angestammten Platz, ließ keinen Treffer zu. Es stand 11:14 – und es sah es nicht gut aus für die Füchse. Brack sprach nachher seinem Team die „beste Halbzeit in einem Auswärtsspiel“ zu.

Nun schauen die Füchse in Richtung Europa

Sollten die Füchse vor 6482 Zuschauern, vor denen sie doch eigentlich ihre bis zum Jahresende avisierte Siegesserie starten wollten, eine Überraschung erleben? Die Gefahr bestand, aber die Füchse sind in dieser Saison lernfähig und vor allem konditionsstark. Dank dieser Tugenden kamen sie doch noch zu einem 31:25-Erfolg. Konrad Wilczynski (9 Tore/4 Siebenmeter) und Christian Caillat (6) waren die erfolgreichsten Werfer. Der achte Tabellenplatz ist der Lohn für diese Steigerung. Wie hatte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning doch angekündigt? „Zur Winterpause möchte ich auf einem Europacupplatz stehen.“

Letztlich war es das Spieler-Torhüter-Wechselspiel, das für Balingen zum Nachteil wurde. Nachdem die Füchse in der 39. Minute beim 17:16 erstmals in Führung gegangen waren und beim 25:21 für eine Vorentscheidung gesorgt hatten, nahm Brack wieder seinen Torhüter raus. Doch diesmal stand die Füchse-Abwehr sicher, und zweimal warf ihr Torhüter Petr Stochl den Ball über das ganze Spielfeld ins Tor. Wann wirft ein Torhüter im Handball schon mal zwei Treffer? Die Zuschauer hatten ihren ersehnten Höhepunkt. Und Trainer Jörn-Uwe Lommel sein Erfolgserlebnis. Er gab aber zu: „Innerlich hatten einige Spieler Balingen wohl unterschätzt.“Hartmut Moheit

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