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Spielmacher: Taktikschule mit Mathias Klappenbach

Als unzeitgemäß gilt der Spielmacher im modernen Fußball, weil er zu einfach auszurechnen sei und das Spiel angeblich langsamer macht, als es inzwischen sein muss. Diese Feststellung bezieht sich aber auf Spielertypen wie Günter Netzer oder Wolfgang Overath.

Zumindest in der modernen Bundesliga ist noch Platz für Lincoln, Marcelinho oder den jetzt abgewanderten Diego. In dieser Saison sollen Toni Kroos in Leverkusen, Caio in Frankfurt oder wieder Zvjezdan Misimovic in Wolfsburg als „Zehner“ spielen. Und Franck Ribéry beim FC Bayern, obwohl das Lieblingssystem des niederländischen Trainers Louis van Gaal natürlich 4-3-3 heißt. Dafür fehlt ihm aber in München ein rechter Außenstürmer. Der linke hätte Ribéry sein können, der in München bisher im linken Mittelfeld so überragt hat. Doch van Gaal spielt lieber mit einem Spielmacher Ribéry als ohne rechten Außenstürmer.

Der Franzose hat in seiner Karriere schon oft im Zentrum gespielt, zuletzt in der Nationalelf. Seine Stärke ist aber das Tempodribbling, das er wahlweise mit Pass oder Schuss beenden kann. Für den Anlauf hat er auf der Seite mehr Raum als in der Mitte, selbst wenn ihn außen zwei oder drei Gegner attackieren. Ein größeres Problem dürfte aber sein, dass Ribéry bisher nicht als begnadeter Ballverteiler aufgefallen ist, der kurz verzögert und dann aufgerückte Außenspieler einsetzt – ihn zieht es sofort zum Tor. Das Gegenteil beweisen kann er in Hoffenheim zunächst nicht, da erst der junge Stürmer Thomas Müller wegen schwacher Leistungen der anderen Kandidaten (Sosa, Baumjohann) für den angeschlagenen Ribéry im Mittelfeld auflaufen wird. Der neue Spielmacher soll eingewechselt werden.

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