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Spielmanipulation: Wettskandal: Angst vor Geständnissen

Der Regionalligist SC Verl steht einen Tag nach der Suspendierung von zwei Spielern weiter im Fokus des Fußball-Wettskandals.

Bochum -  „Es sind nach unseren Erkenntnissen drei Spieler betroffen, einer von ihnen ist nicht mehr hier beschäftigt“, sagte der zweite Vorsitzende der Ostwestfalen, Jochen Scholz. Am Dienstag hatten die beiden Spieler des SC Verl ihre Erkenntnisse über Manipulationen bei Partien der vergangenen Saison der Staatsanwaltschaft Bochum mitgeteilt. Im Spiel bei Mönchengladbach II (4:3) hatte Verl eine 3:0-Führung zunächst aus der Hand gegeben, durch ein Tor in der 89. Minute aber doch noch gewonnen. Gegen den 1. FC Köln II verlor Verl eine Woche später nach einem Eigentor mit 0:1. „Es braucht eine gehörige Portion Mut, dass die Spieler ihr Wissen offenbaren. Sie haben nicht unberechtigterweise Angst, dass sie von verlängerten Armen der Wettmafia in irgendeiner Weise behelligt werden“, sagte Scholz. „Die Wurzel des Übels liegt nicht im Fußball, sondern in einer kriminellen Gruppe, die Wettbetrügereien begeht“, sagte Bernd Bienioßek, Sprecher der Staatsanwaltschaft Bochum.

Unterdessen zieht der Wettskandal immer weitere Kreise. Neben den bisher bekannten Klubs aus neun Ländern, gegen die die Bochumer Staatsanwaltschaft ermittelt, sind nun auch Vereine aus Albanien und Lettland in den Fokus geraten. Die Uefa nannte fünf osteuropäische Vereine, die in Spielmanipulationen verwickelt sein sollen. Dabei handelt es sich um die albanischen Klubs KF Tirana und KS Vllaznia, FC Dinaburg aus Lettland, NK IB Ljubljana aus Slowenien und Honved Budapest aus Ungarn. Bis auf ein Spiel gehörten die verdächtigen Partien zur Qualifikation der neuen Europa League. Laut der Uefa sind möglicherweise auch drei Schiedsrichter und ein Offizieller der Uefa involviert; die entsprechenden Namen wurden nicht bekanntgegeben. dpa

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