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Sport: Spieltag an drei Tagen

Bundesliga auch am Freitag? Viele Klubs sind dafür

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Berlin - Die Idee, die Fußball-Bundesliga wieder am Freitagabend spielen zu lassen, stößt bei vielen Vereinen und Fanvertretern auf Zustimmung. „Wir sind ganz klar dafür: Die Fans haben diese Flutlichtspiele geliebt, das war immer eine wunderbare Atmosphäre im Stadion“, sagte Peter Pander, Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, bei einer Umfrage des Tagesspiegels. Allerdings müsse man zunächst den neuen TV-Vertrag abwarten. Auch Martin Bader, Sportdirektor beim 1. FC Nürnberg, sagte: „Ich bin für Freitagsspiele – sofern das mit den TV-Rechten vereinbar ist.“

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef von Bayern München, hatte die Diskussion um die Fernsehrechte um den Vorschlag der Freitagsspiele bereichert. „Um Spieler wie Michael Ballack zu halten, brauchen wir mehr Geld“, hatte Rummenigge gesagt. Daher sei es gut, wenn die Bundesliga an mehr Tagen im Fernsehen präsent ist als bisher.

Manche Vereine sind zurückhaltend. Werder Bremen etwa will sich aus der Debatte heraushalten. „Wir äußern uns nicht zu dem Thema“, sagte Werders Mediendirektor Tino Polster. Diese Position ist der Deutschen Fußball-Liga (DFL) die liebste, wie ihr Sprecher Tom Bender erklärte. „Wir als DFL müssen die Verhandlungen für die Vergabe der Fernsehrechte führen und werden von allen Seiten mit Erwartungen belegt.“ Es sei kontraproduktiv, wenn Klubvertreter „rumerzählen, was sinnvoll ist und was nicht“, sagte Bender. „Wir haben schließlich die komplizierteste TV-Ausschreibung in der Bundesliga-Geschichte vor uns.“ Die DFL verhandele mit börsennotierten Unternehmen und habe zudem engen Spielraum durch Vorschriften der Europäischen Union.

Bei der Initiative „Pro Fans“, in der sich Befürworter der Samstagsspiele organisieren, ist der Freitag beliebt. Sprecher Lasse Gutsch sagte: „Uns wären Spiele am Freitag lieber als die am Sonntag.“ Es dürften aber nur Klubs gegeneinander spielen, die geographisch nah beieinander liegen, damit die Fans nach der Arbeit pünktlich zum Auswärtsspiel kommen können. Die von Gutsch geforderte „Kilometergrenze“ wäre jedoch nur eine Hürde bei der Spielplangestaltung: Allein fünf Bundesligisten stehen in diesem Jahr im Uefa-Pokal. Dort wird am Donnerstag gespielt. Diese Klubs könnten einen Tag später nicht schon wieder antreten.

Zuletzt wurde in der Bundesliga in der Saison 2000/2001 am Freitag gespielt. Ein Befürworter der Abschaffung der Freitagsspiele war – Karl-Heinz Rummenigge. In der „Hörzu“ hatte Rummenigge 2001 gesagt: „Wir müssen darüber nachdenken, ob die Spiele am Freitag wirklich Sinn machen. Wir müssen wieder zurück zum Samstagnachmittag als Hauptkampftag.“

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