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Silberpfeil

© AFP

Spionage-Affäre in der Formel 1: FIA droht McLaren mit Strafen

Der Automobil-Weltverband FIA hat McLaren-Mercedes vorgeladen. Der Rennstall muss sich zu den Spionagevorwürfe äußern. Ob sich das Silberpfeil-Team einen Vorteil verschafft hat, bleibt weiter unklar.

Der in die Spionage-Affäre der Formel 1 verwickelte britisch-deutsche Rennstall McLaren-Mercedes muss sich am 26. Juli vor dem World Council des Automobil-Weltverbandes FIA in Paris verantworten. Dabei geht es um einen möglichen Verstoß gegen den Artikel 151c des Internationalen Sport-Codes. Auch Vertreter des ebenfalls in den Fall verwickelten Rivalen Ferrari werden bei der Anhörung dabei sein.

Geklärt werden soll, ob die Verantwortlichen von McLaren im unerlaubten Besitz von Ferrari-Dokumenten in dem Zeitraum von März bis Juli waren, beziehungsweise davon Kenntnis hatten. Dies hat McLaren-Teamchef Ron Dennis seit Bekanntwerden der Affäre stets von sich und seinem Rennstall gewiesen. Zudem ist die Frage weiter ungeklärt, ob und gegebenenfalls wie sich der Rennstall möglicherweise einen Nutzen durch die Papiere verschaffen konnte.

Das 780 Seiten umfassende Dossier, das der ehemalige McLaren- Chefdesigner Mike Coughlan von Ex-Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney bekommen haben soll, enthalte Informationen, die für den Bau eines Ferrari der Saison 2007 notwendig sind. Dies wurde aus einer FIA-Mitteilung deutlich.

Experten: Kaum ein Vorteil für McLaren-Mercedes

Coughlan, der sofort nach Bekanntwerden der Affäre suspendiert worden war, und Ferrari einigten sich noch vor der ersten Anhörung vor dem High Court in London außergerichtlich. Die Scuderia schloss dennoch weitere rechtliche Schritte gegen Coughlan und dessen Ehefrau Trudy, die die Unterlagen zu einem Copy-Shop nahe der McLaren-Firmenzentrale im englischen Woking gebracht hatte, nicht aus.

Experten halten es für fast ausgeschlossen, dass sich McLaren-Mercedes in der Kürze der Zeit und angesichts der Komplexität eines Rennwagens in der Abstimmung tatsächlich einen Vorteil verschafft haben könnte. Dies will die FIA aber prüfen. FIA-Präsident Max Mosley hatte im Gegensatz zu Formel-1-Chef Bernie Ecclestone am Wochenende in Silverstone Konsequenzen auch für die beiden Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Fernando Alonso nicht ausgeschlossen: "Sie sind auch Mitglieder des Teams. Beide führen vor dem 10. von 17 WM-Läufen am 22. Juli auf dem Nürburgring die Gesamtwertung an. Spitzenreiter ist mit 70 Punkten der englische "Rookie" Hamilton. Titelverteidiger Alonso aus Spanien ist Zweiter (58). In der Teamwertung liegen die Silberpfeile (128) ebenfalls vor Ferrari (103). (mit dpa)

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