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Sport: Spitzenreiter deklassiert Spitzenreiter

Bayern schlägt Köln mit 8:0 – und freut sich über die Rückkehr von Sebastian Deisler

München (Tsp). Die Mütze hatte er sich weit über die Ohren gezogen, der Blick war starr bis unbeteiligt. Sebastian Deisler saß wie so oft in dieser Saison im Münchner Olympiastadion und schaute fast ein wenig gelangweilt seinen neuen Kollegen bei der Arbeit zu. Und doch war gestern Abend beim Spiel der Bayern gegen den 1. FC Köln etwas anders. Diesmal hatte Deisler nicht seinen Platz auf der Ehrentribüne eingenommen – diesmal saß der 23Jährige neben Zickler und Scholl auf der Ersatzbank. Zum ersten Mal seit seinem Wechsel von Hertha BSC nach München, zum ersten Mal vor allem seit seiner schweren Knieverletzung im Mai gehörte Deisler dem Kader des FC Bayern an. „Wir woll’n den Deisler seh’n“, sangen die Bayern-Fans. Um kurz nach zehn war es dann so weit. Eine Viertelstunde vor Schluss kam Deisler für Zé Roberto aufs Feld.

Das Comeback des Nationalspielers, der mit einer Ecke sogar das letzte Tor vorbereitete, war fast das Spannendste an diesem unterhaltsamen, aber eben wenig spannenden Abend. Zu deutlich dominierte der Tabellenführer der Ersten Liga den Tabellenführer der Zweiten Liga. 8:0 hieß es am Ende für die Bayern gegen den 1. FC Köln, der seit 289 Tagen nicht verloren hatte und als einzige deutsche Profi-Mannschaft in dieser Saison noch keine Niederlage kassiert hatte.

Die Serie der Kölner hatte damit sogar länger gewährt als Deislers Verletzungspause. Doch schon zur Halbzeit war die Begegnung entschieden, auch wenn die frohsinnigen Kölner Fans da noch vom Auswärtssieg ihrer Mannschaft sangen. 4:0 hieß es zur Pause.

Giovane Elber, den der FC Bayern angeblich loswerden will, erzielte schon in der siebten Minute das 1:0. Kölns Torhüter Markus Pröll stellte sich beim Schuss des Brasilianers nicht besonders geschickt an und ließ den Ball unter seinem Körper durchrutschen. Elber erzielte später auch das 4:0, dazwischen trafen Owen Hargreaves mit einem präzisen Freistoß und Sebastian Schweinsteiger. Die Nachwuchshoffnung der Bayern, die noch am Samstag in Bielefeld arg enttäuscht hatte, ersetzte erneut den grippekranken Michael Ballack.

Für die Kölner und ihren Trainer Friedhelm Funkel galt nach der Pause nur noch „zu versuchen, ein Debakel zu verhindern“. Es gelang nicht. Mit ihren Toren nach der Pause bauten Schweinsteiger, Zé Roberto, Elber und Sagnol die Führung sogar noch aus. Andreas Rettig, Kölns Manager, war vom Verlauf des Spiels nicht besonders überrascht: „Ich bin nicht davon ausgegangen, dass wir hier hoch gewinnen würden.“

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