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Der Berliner Simon Hedlund feiert seinen Treffer zum 1:0

© imago/Annegret Hilse

Spitzenspiel der Zweiten Liga: Der 1. FC Union schlägt Braunschweig 2:0

Bei eisiger Kälte besiegen die Berliner den bisherigen Spitzenreiter Braunschweig. Als Vierter hält Union den Anschluss zu den Aufstiegsplätzen.

Natürlich sind sie wieder gehüpft in der Kurve des 1. FC Union Berlin, auf und ab. Machen sie ja immer so. Nur hatten die Bewegungen an diesem Montagabend einen erwärmenden Selbstzweck. Frostig kalt war es beim Spiel zwischen Union und Eintracht Braunschweig. So kalt, dass Braunschweigs Torwart Jasmin Fejzic gegen Ende der ersten Halbzeit plötzlich aus seinem Tor lief, etwa bis zur Mitte der eigenen Hälfte, um sich als Sprinter zu betätigen. Parallel zur Mittellinie zog er für zehn, fünfzehn Meter das Tempo an. Drei, vier Mal das Ganze. Nur nicht stehen bleiben, nur nicht festfrieren. Seine Mitspieler führten zu diesem Zeitpunkt gerade einen Eckball in der gegnerischen Hälfte aus. Der, so viel vorneweg, wie alle Versuche der Braunschweiger an diesem Abend erfolglos blieb. Union machte es besser, siegte verdient 2:0 (0:0) und hält als Vierter weiter Kontakt zu den direkten Aufstiegsplätzen.

Union-Trainer Jens Keller zeigte sich nach einem „hochverdienten Sieg“ erleichtert. „Wir waren enorm aggressiv, haben sehr viele Zweikämpfe und zweite Bälle gewonnen“, bilanzierte er. „Wenn wir unsere Leistung abrufen, können wir da oben mitspielen.“

Nur verrieten Fejzics spontane Maßnahmen gegen drohende Unterkühlung viel über die Angriffsbemühungen des 1. FC Union in der ersten Halbzeit. Außer einer gefährlichen Eingabe von Simon Hedlund, die Collin Quaner in der Mitte verpasste und die Felix Kroos anschließend auch nicht im Tor unterbringen konnte, passierte nicht viel im Strafraum der Braunschweiger.

Es war eines dieser Spitzenspiele, bei denen keiner einen Fehler machen und keiner zu viel riskieren will. Heraus kommt dann wie in diesem Fall ein Spiel mit vielen direkten Duellen, umkämpft zwar, rassig, aber nicht immer schön anzusehen. Sei’s drum. Schönheit ist was für Ästheten und die haben in der Zweiten Liga nun mal nicht ihren natürlichen Lebensraum. Das jedenfalls war die Botschaft der 22 Fußballer an die 20.312 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Alten Försterei. Schließlich ging es um Wichtigeres, verfolgen Union und Braunschweig doch das Ziel, im kommenden Mai eine möglichst rauschende Party zu begehen. Eine, deren Anlass der Aufstieg in die Bundesliga ist. Simon Hedlund sorgte mit seinem Tor zu Beginn der zweiten Halbzeit dafür, dass Unions Aussichten auf eine Festlichkeit im Mai wieder besser sind. Der Schwede war im Sprint in den Strafraum eingedrungen, hatte zuerst den Ball gefordert, ihn dann von Damir Kreilach bekommen und als es schon so aus sah, als würde er sich in den gegnerischen Beinen verfangen, schob er mit einem Flachschuss doch zum 1:0 ein.

Der erste Treffer des teuersten Spielers

Endlich war ihm sein erster Treffer für Union gelungen, und dann auch noch ein so entscheidender. Nie hatte der Berliner Klub in seiner Geschichte mehr Geld ausgegeben für einen Spieler als für Hedlund, der gegen Ende der Transferperiode für 850.000 Euro von IF Elsborg gekommen war. "Ich bin der teuerste Spieler hier, ich will zeigen, dass ich ein guter Spieler bin", sagte Hedlund danach. An Deutschland und die Zweite Liga musste er sich erst gewöhnen, das dauerte, aber nun war dieser kleine, flinke Dribbler explodiert. Das Tor fiel aus Berliner Sicht zum richtigen Zeitpunkt wie Fußballer so gerne sagen. Kurz zuvor hatte Braunschweigs Torjäger Domi Kumbela Unions Torhüter Jakob Busk mit einem Versuch aus 30 Meter überrascht. Sein Versuch klatschte an den Pfosten.

Nach Hedlunds Tor zog Union das Spiel an sich, ohne zu weiteren Chancen zu kommen. Das tat aber nichts zur Sache, Braunschweig unternahm so rein gar nichts, um Busk gefährlich zu werden. Die offensive Ausrichtung im 3-4-3-System verfehlte ihre Wirkung, meist gelang es den Berliner Mittelfeldspieler schon früh, die Gefahr im Keim zu ersticken.  Einer aus der Mittelfeldreihe war es dann auch, der für die endgültige Entscheidung sorgte. Einen Rückpass vom eingewechselten Philipp Hosiner leitete Hedlund auf Dennis Daube weiter, der aus sieben Meter problemlos zum 2:0 einschoss.

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