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Immer in Aktion. Frankfurts Trainer Stelio DeRocco legt viel Wert auf mentale Stärke.

© Marcel Lorenz/United Volleys

Spitzenspiel in Frankfurt: Die BR Volleys treffen auf einen angriffslustigen Kanadier

Die United Volleys Rhein-Main setzen auf den kanadischen Trainer Stelio DeRocco. Er dürfte auch am Donnerstag gegen Berlin besondere Reize setzen.

Von Johannes Nedo

Mit seinen zwei Metern Körpergröße ist Stelio DeRocco eine imposante Erscheinung. Doch nicht nur deshalb hat der kanadische Trainer in seinen ersten Monaten bei den United Volleys Rhein-Main einen besonderen Eindruck hinterlassen. "Er ist voll drin in den Köpfen der Spieler. Er hat eine enorme Präsenz", sagt der Sportliche Leiter Klaus Jürgen Weber.

Weil DeRocco zudem Erfolge vorweisen kann – die Frankfurter erreichten nach einem Qualifikationsmarathon zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Gruppenphase der Champions League –, verlängerte der Klub am Dienstag den Vertrag mit seinem Trainer um ein Jahr. Und DeRocco gab sich daraufhin gleich angriffslustig: "Wir haben noch einige Ideen, wie wir in der Zukunft national und international die etablierten Teams weiter herausfordern können."

Stelio DeRocco fordert unbedingte Hingabe

Die erste Gelegenheit dafür bietet sich an diesem Donnerstag, wenn die Frankfurter die BR Volleys zum Bundesliga-Duell empfangen (18.30 Uhr/Sport 1). Nachdem die Hessen das Hinrundenspiel in Berlin deutlich mit 3:0 gewannen, ist DeRocco auch dieses Mal optimistisch. "Wir wissen, wie gut wir selbst sein können, wenn wir mit unbedingter Hingabe und Entschlossenheit spielen und uns weniger auf unseren Gegner als auf unseren eigenen Plan konzentrieren", betont er.

Mit diesem Ansatz und klaren Ansagen erhält der 58-Jährige viel Zustimmung bei den Vereinsverantwortlichen und den Spielern. "Er setzt viel auf die Einstellung und die mentale Stärke", sagt der Sportliche Leiter Weber. Das war für die Frankfurter auch einer der Gründe, nach drei erfolgreichen Jahren mit Michael Warm dann DeRocco zu verpflichten. "Wir wollten einen anderen Trainertypen, um neue Reize zu setzen", betont Weber. "Michael Warm hat sehr auf die Details geachtet. Stelio DeRocco hat einen anderen Stil. Außerdem hat sein Wort als früherer Weltklasse-Spieler ein besonderes Gewicht."

DeRocco gewann als Spieler in Italien zahlreiche Titel – und wurde ein ebenso erfolgreicher Trainer, unter anderem als Nationalcoach von Australien und Kanada. Vor den Frankfurtern trainierte er zuletzt den polnischen Erstligisten Bedzin. Seinen Wechsel in die Bundesliga erklärt DeRocco vor allem mit der Ausrichtung des hessischen Klubs: "Die Investition in junge deutsche Spieler und der zukunftsorientierte Ansatz waren für mich ausschlaggebend."

Das heißt aber nicht, dass Titel erst in ferner Zukunft kommen sollen. Die Frankfurter wollen mindestens als Tabellendritter in die Play-offs gehen – und konkurrieren als Fünfter damit direkt mit den Berlinern (Vierter). "Die Bundesliga hat in dieser Saison viele Mannschaften auf Spitzenniveau", sagt DeRocco. "Darum ist in der Rückrunde jedes Ergebnis von Bedeutung." Und umso mehr das Duell mit dem Meister aus Berlin.

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