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Sponsoring: Hertha fährt weiter Bahn

Berlins Fußball-Bundesligist und sein Hauptsponsor verlängern die Zusammenarbeit um drei Jahre – die garantierte Jahresleistung sinkt, dafür steigen die Erfolgsprämien für Hertha.

Berlin - Auf dem Weg in die kommende Saison ist Hertha BSC ein gutes Stück vorangekommen. Nach Informationen des Tagesspiegels ist der neue Vertrag zwischen dem Berliner Fußball-Bundesligisten und seinem Hauptsponsor Deutsche Bahn bereits unterschrieben. Der neue Vertrag löst im kommenden Sommer den alten ab und läuft weitere drei Jahre bis Juni 2012. Die Bahn wird die Vertragsverlängerung demnächst verkünden.

Wie aus Vereinskreisen zu erfahren ist, wird Hertha künftig garantierte 5,5 bis 6 Millionen Euro pro Spielzeit erhalten. Das sind rund 1,5 Millionen Euro weniger als bislang. Im Gegenzug aber soll der erfolgsabhängige Teil des Kontrakts gestiegen sein. So wird der Klub für das Erreichen eines Uefa-Cup-Platzes rund 500 000 Euro erhalten, bei einer Teilnahme an der Champions League eine Million. Zum Vergleich: Im Aufstiegsjahr 1997 zahlte Trigema 300 000 D-Mark für die Hertha-Brust.

Die Gespräche zwischen der Bahn und Hertha dauerten mehrere Wochen. Stets hatten beide Seiten sich gegenseitig versichert, den Vertrag verlängern zu wollen. Nur zu Beginn der laufenden Saison hatte es Unstimmigkeiten gegeben. So gab es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob eine im alten Vertrag für die Europapokalteilnahme vereinbarte Prämie zu zahlen ist, obwohl Hertha den Uefa-Cup lediglich der Fairplay-Wertung zu verdanken hatte. Als Hertha im Herbst aber die Gruppenphase des Uefa-Cups erreichte, zahlte die Bahn.

Durch die jetzige Vertragsverlängerung kann Hertha mit einer konkreten Basissumme für die kommende Spielzeit planen. Auch wenn diHERTHA BSC]ese geringer ausfällt, so sei man durchaus zufrieden, heißt es in der Klubspitze. Man könne die wirtschaftliche Lage nicht wegdiskutieren, auch andere Bundesligisten würden das zu spüren bekommen. Die Hauptsponsoren der 18 Erstligisten geben jährlich 95 Millionen Euro aus. Diese Einnahme aus dem Trikotsponsoring ist in Europa beispiellos. Allerdings liegen Welten zwischen den einzelnen Vereinen. Der FC Bayern erhält jährlich bis zu 20 Millionen Euro von der Telekom, Energie Cottbus dagegen nur 1,5 Millionen von ihrem Brustsponsor „enviaM“. Hertha liegt im gehobenen Mittelfeld. Wolfsburg (Volkswagen, 15 Millionen Euro), Dortmund (Evonik, 14), Schalke (Gazprom, 12) und Bremen (Citybank, 9,5) erzielen mehr.

Ungewiss bleiben bei Hertha andere Details der finanziellen Planung für die kommende Saison. Es ist durchaus möglich, dass Hertha länger als andere Klubs auf eine verlässliche Planung wartet. Wenn Hertha zum Saisonende am 23. Mai nämlich den dritten Tabellenplatz belegen sollte, schließt sich die Qualifikation zur Champions League an. Da Hin- und Rückspiel erst in der zweiten Augusthälfte stattfinden (18./19. 8. und 25./26. 8.), wäre so lange nicht sicher, ob Hertha mit den garantierten Einnahmen aus der Champions League rechnen kann. Und diese belaufen sich aus der Gruppenphase auf zwischen 15 und 17 Millionen Euro. Nur der Meister und der Tabellenzweite sind direkt für die Champions League qualifiziert.

Sollte Hertha die Qualifikationsspiele verlieren, würde der Klub im Uefa-Cup starten. Das würden die Berliner auch als Vierter oder Fünfter der laufenden Saison. In der Etatplanung für die kommenden Saison, welche die Grundlage für die Lizenzierung bildet, hat Hertha jedenfalls nicht mit einer Teilnahme am internationalen Geschäft kalkuliert./HERTHA BSC]

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